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Die Schwester 21 - "Im Cafe"
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"Habt ihr nicht Lust, heute Abend mal richtig was zu unternehmen?" fragte Theresa plötzlich. Wir waren etwas verdutzt.

"Was denn unternehmen?" fragten wir beide wie aus einem Mund.

"Naja, ich dachte wir gehen heute Abend zusammen ein bißchen aus.

Dorthin wo sich die jungen Leute treffen, oder wollt ihr hier die ganzen Abende in idyllischer Ruhe verbringen?"

Ich fragte mich, wie wir denn von hier wegkommen sollten, denn Ratellis besaßen kein Auto, also konnte uns Frau Ratelli auch nicht in die Stadt bringen, und Theresa konnte ja wohl kaum mit uns Fahrrad fahren. Aber Theresa beantwortete meine Frage grinsend:

"Luigi holt uns ab, das ist einer aus unserer Clique, den werdet ihr dann ja kennenlernen. Also was haltet ihr davon?" fragte Theresa noch einmal nach.

Warum eigentlich nicht, wer weiß was wir noch so alles geboten bekommen würden, und so stimmte ich zu. Auch Kai-jin schien nicht abgeneigt, und stimmte ebenfalls zu. Dann rief Frau Ratelli uns auch schon zum Essen.

Nach dem Essen gingen wir auf unsere Zimmer, um uns für den Abend ein bißchen herzurichten. Ich überlegte noch, welches T-Shirt ich denn nun zu der Jeans anziehen sollte, als es an meiner Tür klopfte und Kai-jin das Zimmer betrat.

Mir verschlug es fast den Atem, als ich sie so sah. Sie hatte sich richtig nett zurechtgemacht. Nicht etwa aufgedonnert, so etwas mochten wir beide nicht, aber sie war wirklich ein sehr netter Anblick. Sie trug ein kurzes weißes, und vor allem sehr eng anliegendes Kleid, das ihre langen aber sportlichen Beine so richtig gut zur Geltung brachte. Unter dem Kleid zeichnete sich eine phantastische Figur ab, und ihr zarter Busen wirkte durch das Kleid ein bißchen fraulicher als er eigentlich war. Das sie keinen BH trug, war mehr als deutlich zu sehen.

Dazu trug sie einfach nur ein paar lederne Schnürsandaletten. Ihre Haare trug sie wie eine Mähne offen und absichtlich ein bißchen zerzaust. Um einen Kontrapunkt zu Kai-jin's weißem Outfit zu setzen entschied ich mich für ein knallgrünes T-Shirt. Dazu einfach ein paar Mokassins, die waren bequem und man konnte damit auch tanzen, denn wer wußte schon, was der Abend noch so bringen würde.

So ausstaffiert gingen wir hinunter, um nach Theresa Ausschau zu halten. Auch sie war wahrlich ein netter Anblick, passend zu ihrer schwarzen Mähne hatte sie sich für einen knappen Minirock entschieden, der ihre sehr schlanken Beine so richtig zur Geltung brachte.

Unterstützt wurde dies durch die hochhackigen Schuhe die sie dazu trug. Eine weinrote elegant geschnittene Bluse paßte dazu perfekt und ließ sie ganz wie die Dame von Welt erscheinen.

Mir wurde eigentlich jetzt erst bewußt, wie toll Theresa wirklich aussah, obwohl sie für meinen Geschmack ein bißchen zu dünn war. Ein paar Rundungen gehörten zu einer Frau, vor allem in ihrem Alter, schon dazu. Aber zu ihrer Größe von nur etwa 1,50 paßte diese Figur ganz vorzüglich.

In diesem Moment hörte ich ein Auto auf den Hof fahren.

"Das ist Luigi!" sagte Theresa und öffnete die Tür.

Ein typischer italienischer Sunnyboy stieg aus einem großen Geländewagen und kam auf das Haus zu. Dunkle Haare, dunkle Augen, dunkler Teint, einen hübschen Freund hatte Theresa da, auch wenn er verglichen mit mir vielleicht ein bißchen klein war. Nach einer kurzen Begrüßung in der wir von Theresa gegenseitig vorgestellt wurden, denn Luigi sprach kein deutsch, schnappte sich Luigi Theresa kurzerhand und trug sie zum Auto. Schwer war an ihr auch sicherlich nicht zu tragen, und Theresa brauchte sich so nicht erst den Weg zum Auto zu ertasten. Sonst eigentlich immer auf ihre Selbständigkeit bedacht ließ sie sich jetzt diesen Umgang ohne Murren gefallen. Und so fuhren wir in die Stadt.

Luigi und Theresa hatten sich eine Weile auf italienisch unterhalten und scheinbar darüber diskutiert, wo wir denn hingehen sollten, denn Theresa fragte nun uns, was uns denn lieber wäre, ein nettes Bistro mit kleiner Tanzfläche oder eine richtig große Diskothek. Wir entschieden uns für das Bistro, denn so hätten wir bessere Gelegenheiten, die Leute hier ein bißchen näher kennen zu lernen. So fuhren wir in Richtung Altstadt, wo sich viele Cafés und Bistros aneinanderreihten. Luigi stellte den Wagen ab, half Theresa aus dem Auto und steuerte auf ein etwas größeres Bistro auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu, aus der moderne Musik ertönte. Mich wunderte wie sicher sich Theresa auf dem für sie eigentlich unbekannten Terrain bewegte. Sie schien sich ganz auf Luigi zu verlassen, der einen Arm um ihre Hüfte gelegt hatte.

Vor dem Lokal wurden wir von einigen Italienern begrüßt, sie schienen zu Luigis Freundeskreis zu gehören, denn einige der jungen Leute mußte Luigi auch Theresa vorstellen. Auch wir wurden mit der den Italienern üblichen Herzlichkeit empfangen und einige der Anwesenden sprachen sogar ein bißchen Deutsch, so daß eine einigermaßen gute Verständigung möglich war.

Besonderes Aufsehen bei den Jungen erregte natürlich Kai-jin, obwohl sie größer als die meisten der anwesenden Kerle war. Das schien aber die wenigsten zu stören. Naja sie war ja auch ein Mädel das sich blicken lassen konnte. Mir gefiel das und ich war richtig stolz auf meine Kai-jin, andererseits wurmte es mich auch, denn gerne hätte ich allen zu verstehen gegeben, daß Kai-jin mein Mädchen war. Aber genau das war ja nicht möglich. Andererseits interessierten sich auch durchaus einige Italienerinnen für mich, denn obwohl ich vermutlich der jüngste war, so war auch ich für mein Alter ziemlich groß und bedingt durch den vielen Sport doch von sehr ansehnlicher Figur. Und ein strohblonder Jüngling ist eben mal was anderes als ein kleiner schwarzhaariger Italiener.

Nachdem wir uns einen kleinen Tisch gesucht hatten, um den wir uns alle herumzwängten, versuchten wir uns in einer Unterhaltung, was uns allerdings ziemlich schwer viel. Zum einen war die Musik hier drinnen noch lauter, als ich von außen zunächst vermutet hatte, zum anderen mußte Theresa meist übersetzen. Das verkomplizierte das Ganze ziemlich.

Kai-jin gestikulierte die ganze Zeit mit Luigi herum. Was die an dem Typen bloß fand? Argwöhnisch betrachtete ich die beiden immer wieder, denn sie saßen mir in der Runde gegenüber. Ich hatte inzwischen kapiert, das Theresa und Luigi eben nur Freunde waren und kein Paar. Also würde 'Theresa sicherlich nicht eifersüchtig reagieren, wenn Luigi andere Mädchen anbaggerte. Für meinen Geschmack flirteten die beiden ein bißchen zu offensichtlich. Leider verstand ich nicht ein einziges Wort von dem was die beiden Sprachen, dazu war die Entfernung zwischen uns bei dieser Lautstärke dann doch zu groß, und Theresa übersetzte alles mögliche, nur die Worte von Luigi nicht.

Kai-jin hatte eine weitere Italienerin neben sich sitzen, die ich keinem anderen Typen zuordnen konnte, und ich hatte das Gefühl, sie übersetzte die Worte von Luigi. Um so länger das Gespräch dauerte, um so eifersüchtiger wurde ich, aber was sollte ich tun. Mir blieb nichts anderes als die Rolle des Zuschauers.

Es schmerzte, das glänzen in Kai-jins Augen zusehen, wenn sie mit Luigi sprach, sie zu beobachten, wie sie jedes Wort von seinen Lippen aufsog, und es doch nicht verstand. Ihr helles Lachen, ihre Gestik, die mindestens so ausladend war wie die einer typischen Italienerin, versuchte sie doch mit Händen und Füßen die mangelnden italienischen Sprachkenntnisse auszugleichen, ließen mich vor Eifersucht kochen. Plötzlich sprang Kai-jin auf, nahm Luigis Hand und wollte ihn zur Tanzfläche ziehen, doch Luigi sträubte sich heftig. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

"Der kann nicht tanzen, der trampelt nur alles platt!" spottete Theresa auf italienisch und auf deutsch und erntete dafür einen Knuff von Luigi. Er machte aber auch keine Anstalten das Gegenteil zu beweisen, sondern blieb weiterhin stocksteif sitzen.

Nun konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Denn Kai-jin blickte etwas hilflos in die Runde und versuchte einen der anderen dazu zu bringen, mit ihr zu tanzen, doch niemand wollte. Da sie sich aber auch nicht die Blöße geben wollte, sich nun unverrichteter Dinge wieder setzen zu müssen forderte sie mich auf, mit ihr zu tanzen.

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Irgendwie wollte ich wohl auch unbewußt allen beweisen, wer denn der Richtige für Kai-jin war. Gerade als wir die kleine Tanzfläche betraten, legte der DJ die neusten Platten von Yello auf, die damals wirklich ein echter Hammer waren. Wer die Gruppe kennt, der weiß sicherlich, daß da einige Stücke dabei sind, die sich auch im klassischen Sinne wunderbar tanzen ließen. Und genau das taten wir auch. Tanzen war ja auch eines unserer großen gemeinsamen Hobbys. Zu den modernen Synthesizerklängen legten wir mal einen Fox, mal einen Cha-Cha aufs Parkett. So sehr ich das Tanzen mit Kai-jin liebte, um so viel mehr genoß ich es jetzt. Wir waren schon nach dem ersten Tanz der Blickfang des gesamten Lokals. Wir fegten über die Tanzfläche, mal lasziv langsam und lässig, mal sportlich, mal nüchtern und geradlinig. Ich genoß die Berührungen von Kai-jins Körper, spürte die Hitze ihres Körpers durch ihr dünnes Sommerkleid, bewunderte das Spiel ihrer blonden Locken in dem Schein der bunten Scheinwerfer bei jeder Drehung. Mehr und mehr versanken wir beide in unsere eigene Welt, vergaßen das Geschehen um uns herum und tanzten als gäbe es nur uns beide auf dieser Welt. Wir tanzten so, als würden wir nie wieder Gelegenheit dazu bekommen.

Die Tanzfläche gehörte uns längst ganz alleine, doch wir nahmen das gar nicht richtig war. Es war auch nicht unsere Absicht, bewußt eine große Show abzuziehen, wir waren einfach nur in unserem Element. Der DJ verstand es, mit immer geschickten Wechseln der Platten uns auf der Tanzfläche zu halten. Irgendwie traf er immer unseren Geschmack. Dann legte er eine Platte auf, von der ich bis heute nicht weiß, um welche Musikgruppe es sich dabei handelte. Einerseits klang das Stück modern, es hätte gut und gerne von Yello stammen können, andererseits war es genau das, was unserer Tanzerei die Krone aufsetzte, es war ein Tango. Nun war es um uns geschehen.

Ich riß Kai-jin regelrecht an mich, spürte ihren Körper wie sonst nur, wenn wir ganz unter uns waren. Jede Sehne, jeder Muskel unserer Körper glitt im Takt der Musik dahin. Tango ist ein äußerst erotischer Tanz, wenn man ihn beherrscht, und das nicht nur für die Tanzenden, sondern auch für die Zuschauer, und wir sparten nicht mit Erotik. Kai-jin bog sich in meinen Armen, bei jedem Schritt glitt sie regelrecht an meinem Körper entlang. Meine Arme streichelten ihren Körper, sie schlang ihre Beine in eindeutigen Posen um meinen Körper, sprang in meinen Schoß, ließ sich von mir herumwirbeln und warf sich mir sogleich wieder an den Hals. Wir tanzten den Tango der 20er Jahre, der damals wegen seiner Anrüchigkeit in vielen Ländern verboten war, und wir tanzten ihn mit einer Hingabe wie noch nie zuvor.

Dann war das Stück zu ende. Stille, Totenstille, denn der DJ hatte keine weitere Platte aufgelegt. Bruchteile von Sekunden Totenstille, die mir wir wie eine Ewigkeit vorkamen und plötzlich tosender Applaus, Gejohle und Pfiffe der Anerkennung. Der Bann war gebrochen. Von allen Seiten wurden wir bedrängt. Und obwohl ich nicht viel verstand, so begriff ich doch schnell, plötzlich wollte jeder mit uns tanzen. Der DJ spielte wieder seine normale Musik und wir tanzten mit so ziemlich jedem im Lokal. Jeder wollte mal mit uns tanzen, Kai-jin wurde von italienischen Sunnyboys regelrecht bedrängt, die alle einem Tanz mit ihr entgegenschmachteten, und die Mädels bedrängten mich. Nach einer weiteren knappen Stunde, ich war schon ziemlich außer Atem vom vielen Tanzen, fiel mir auf, das Theresa ganz alleine an dem Tisch saß, an dem wir eben noch in so großer Runde gesessen hatten. Niemand hatte sie zum Tanzen aufgefordert.

Warum eigentlich nicht dachte ich mir, und plötzlich betrachtete ich sie nicht mehr mit diesem skeptisch reservierendem Blick, denn nun tat sie mir ein bißchen Leid.

Immer waren alle darum bemüht, ihr ein möglichst normales Leben zu bieten, obwohl das natürlich nicht wirklich möglich war, und jetzt waren wir wieder an einem dieser Punkte, an denen deutlich wurde, das sie eben doch nicht ganz dazugehörte, denn jeder andere im Lokal tanzte inzwischen selbst oder beobachtete andere dabei. Theresa, die einfach nur vor sich hin sinnierte beachtete keiner mehr.

Ich ging zu ihr an den Tisch, sprach sie an, damit sie wußte, wer ich war, denn die laute Umgebung machte es ihr schwer, die Leute zu erkennen, die auf sie zutraten, und fragte sie, ob sie nicht mit mir tanzen wolle.

Das Lächeln, das sie mir schenkte haute mich fast um. All meine Skepsis, meine Abneigung ihr gegenüber war verschwunden, so viel Wärme und Dankbarkeit lag in diesem Lächeln, das selbst ihre Augen glänzen ließ.

Einen Moment lang viel mir der alte Spruch wieder ein, die Augen eines Menschen seien der Spiegel seiner Seele, und ich fragte mich, ob das auch für Blinde gelte.

Gemeinsam gingen wir auf die Tanzfläche und ich hielt Theresa eng an meiner Seite, damit sie die Stufen zur Tanzfläche hinab nicht hinschlug.

Zunächst noch etwas verkrampft und unsicher wagten wir langsamen wiegenden Schrittes einen kleinen Tanz. Doch erstaunlich schnell stellte sich Theresa auf mich ein, und überließ mir das Führen. Beim nächsten Stück, das um einiges schneller war, wollte sie wieder gehen, doch ich hielt sie zurück, zog sie ganz eng an mich, und wir begannen erneut zu tanzen.

Schon nach wenigen Schritten hatte sich Theresa nicht nur mit der Situation abgefunden, sondern ließ sich voll darauf ein. Ganz eng schmiegte sie sich an mich, so als wolle sie mit meinem Körper geradezu verschmelzen. Jeden meiner Schritte, jede meiner Drehungen spürte sie so schon im Ansatz und konnte darauf reagieren. Wir tanzten, als hätten wir nie etwas anderes getan. In mir begann es zu kribbeln, und ich spürte auf einmal ein Verlangen, das weit mehr war, als die Lust zu tanzen. Wie zur Bestätigung lehnte sich Theresa noch enger an mich, schmiegte ihren Kopf an meine Brust. Ich roch ihr duftendes Haar, in das ich mein Gesicht vergrub.

Meine Hände wanderten über ihren Rücken, sanft begann ich sie während des Tanzens zu streicheln. Mir war einfach danach und ich konnte nicht Wiederstehen. Und Theresa quittierte dies dankbar, indem ihr klammernder Griff noch enger wurde.

Erst als Kai-jin und Luigi uns auf der Tanzfläche anrempelten wurde mir wieder klar, wo ich eigentlich war, und ich registrierte zu meinem Entsetzen, das ich eine mächtige Beule in der Hose trug. Ich bekam nicht mehr einen Schritt vernünftig vor den anderen und wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken.

Was Theresa wohl dachte, die mußte das doch längst bemerkt haben., sie war doch sonst auch so feinsinnig. Doch sie ließ sich überhaupt nichts anmerken und fragte ganz ruhig, ob wir uns vielleicht wieder hinsetzen sollten. Mein kleiner Freund hatte sich, ob dieses Schreckens ganz schnell wieder zurückgezogen und so traute ich mich, die Umklammerung zu lösen und begleitete Theresa auf ihren Platz, nicht ohne nochmals einen prüfenden Blick auf die Tanzfläche zu werfen. Doch meine kleine Peinlichkeit schien niemand bemerkt zu haben.

Zu der inzwischen recht ruhigen Musik hatten sich einige Paare gebildet, die wahrlich mit etwas anderem beschäftigt waren, als damit andere Paare zu beobachten. Auch Kai-jin und Luigi hatten sich wieder gefunden, und mich durchfuhr ein stechender Schmerz als ich die beiden so auf der Tanzfläche sah. Schnell drehte ich mich wieder um und ging mit Theresa zu den Tischen.

Vorsichtig führte ich sie zwischen den Stühlen hindurch, doch ich war nicht vorsichtig genug. Plötzlich knickte Theresa um. Geistesgegenwärtig umfaßte ich ihren Körper und riß sie an mich. Ich war etwas erstaunt, wie leicht sie war, kannte ich bisher doch nur Kai-jin, und die war alleine schon auf Grund ihrer Größe um einiges schwerer. Theresa wog höchstens 40 Kilo, und so riß ich sie ziemlich heftig an mich. Sie prallte regelrecht vor meinen Körper. Mir war meine Grobheit etwas peinlich, doch Theresa hielt sich weiter an mir fest, hob ihren Kopf zu mir und eh ich mich versah drückte sie mir einen Kuß auf den Mund.

Ich erschrak. Das konnte doch nicht sein, das war nicht nur ein Dankbarkeits-Küßchen, das war ein richtiger Kuß. Meine Gedanken überschlugen sich und wurden in meinem Kopf durcheinander gewirbelt wie in einer Wäscheschleuder. Theresa war 5 Jahre älter, trotzdem schien sie an mir etwas zu finden. Und was war mit Kai-jin? Was würde die sagen, wenn ich hier mit Theresa herummachte? Aber die war ja mit Luigi beschäftigt. Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf, aber ich war nicht in der Lage auch nur einen einzigen davon in Ruhe zu Ende zu denken; und so ließ ich geschehen was auch immer passieren mochte. Ich zog Theresa noch enger an mich, erwiderte ihren Kuß, und schon bald standen wir, vollkommen in uns versunken, knutschend auf der Empore oberhalb der Tanzfläche zwischen den Bistro-Tischen und vergaßen die Welt um uns herum.

Ich genoß das Spiel unserer Zungen, spürte den zarten warmen Körper Theresas, der so zerbrechlich schien, und doch war sie so wild und temperamentvoll wie ich es bisher nicht erlebt hatte. Wie auch, meine Erfahrungen beschränkten sich bisher auf meine Schwester. Theresa aber war ganz anders. Sie war fordernder, abgeklärter und trotz ihrer scheinbaren Zerbrechlichkeit auch ein bißchen brutaler. Sie hielt mich so fest umklammert, daß ihre langen Nägel durch mein T-Shirt hindurch sich tief und schmerzhaft in meinen Rücken bohrten.

In meiner Jeans wurde es wieder bedrohlich eng, und ich wußte mit einem mal, das ich sie haben wollte. Ich wollte diese Frau, egal ob sie viel älter war als ich, egal ob sie nun blind war und egal was andere dazu wohl sagen würden, ich platzte vor animalischem Verlangen. Es hatte wenig mit echten Gefühlen zu tun und erst recht nichts mit Liebe, es war einfach nur unbändiges sexuelles Verlangen, das mich befiel.

Doch das ist eine andere Geschichte, die git es ein anderes mal…