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Die Models und ihre Meister  1   2   3   4   5   6

 
   

Nie hatte ich es deutlicher bestätigt gesehen als jetzt, dass erste Eindrücke selten falsch sind. Was lief da eben so daneben? Ständig stellte ich mir diese Frage im Stillen. Es war reiner Automatismus, der mich pausenlos den Auslöser durchdrücken ließ. Bis zu dem Moment, als mich unterbrach.

Üblicherweise war das der glückselige Moment eines jeden Shootings. Kaffee schlürfend, rauchend saß ich dann mit meinen Assistenten, dem Model, der Agentur und allen anderen mehr oder weniger zufällig Anwesenden vor dem großen Schirm und lud das Material in den Rechner. Ein Moment wie Geburtstag, Weihnachten und Neujahr auf einmal. Zu sehen, dass alles so funktioniert hat, wie es gedacht war, zu entdecken, dass die Mühe sich lohnte. Es war der Moment, wo fast immer jemand das Wort "Dunkelkammer" ins Spiel brachte, zumindest dann, wenn mir fortgeschrittenere Semester über die Schulter spähten und sofort hatte ich den Geruch von Chemikalien in der Nase.

Der Rechner war eine digitale Dunkelkammer geworden, aber wo ich mir früher Silberbromid Kristalle vorstellen konnte, die sich in der Emulsion veränderten, waren nur Nullen und Einsen übrig geblieben und ich klammerte mich an Histogramme und Farbraumkurven.

Diesmal war alles anders. Ich saß allein vor dem Rechner, zündete den obligatorischen Kingsize-Teil meines Gesichtes an und lud die Bilder hoch, ohne die Dateien auch nur zu kontrollieren. Währenddessen konnte ich sie hören, das Geräusch ihrer Schuhe auf dem harten Boden des Studios, wahrscheinlich kontrollierte sie ihr Make-Up in einem der Spiegel, die dort hingen. Oder sie versuchte, ihr entsetzliches Outfit irgendwie zurecht zu rücken. Vergebens, wie ich mir dachte. Die Klamotten waren schon in den Achtzigern nicht mehr modern gewesen, sie hätte ebenso in einem Kartoffelsack vor mir stehen können. Und irgendwie galt das auch für ihre Schuhe, ihre Frisur, ihre ganze Person. Sie interessierte mich nicht. Sie schaffte es keine Sekunde, mich in ihren Bann zu ziehen und so blieb mir nichts anderes als mein Ärger, dass ich mich auf dieses Shooting eingelassen hatte und die Hoffnung, dass der Albtraum bald vorbei wäre. Was für eine Schnapsidee.

Normalerweise arbeitete ich höchst professionell. Ausgesuchte Auftraggeber, Agenturen und Models gaben sich an der Tür zu meinem Studio die Klinke in die Hand. Ich war gut genug, um international aufzufallen und genoss meinen Status. Assistenten prügelten sich darum, bei mir arbeiten zu dürfen, Make-Up Artisten hefteten sich meine Bilder in ihr Portfolio und meine Ausstellungen wurden meist von großen Modemachern ausgerichtet und besucht. Ich weiß noch immer nicht, welcher Teufel mich geritten hat als ich dieses Angebot annahm. Wahrscheinlich tat ich es des Geldes wegen. Immerhin hat man mir eine exorbitante Summe geboten, um mich mit ihr einzulassen. Vorauskasse.

Sarah. Was für ein grauenhafter Name, was für eine seltsame Frau. Das lauter werdende Klick-Klack ihrer Schuhe ließ mich aufschauen. Sie stand in der Tür zu der kleinen Kammer, in der ich saß, lehnte sich an den Türrahmen. Sie war nicht etwa hässlich, ganz im Gegenteil hatte sie einen makellosen Körper. Lange schlanke Beine endeten in einem festen Arsch, die Linie ihrer Hüften verengte sich um einen wohlgeformten Bauch, der offenbar trainiert wurde. Ihre künstlichen Titten waren zumindest 80D und vergrößerten ihren Oberkörper auf die Maße eines Pornostars. Auf ihrem langen Hals saß ein hübsches Gesicht und ihre langen schwarzen Haare rundeten das Bild ab. Einer Frau mit solchen Voraussetzungen hätte man(n) alles Mögliche angedichtet. Aber Sarah schien im falschen Körper zu stecken.

"Meister?", sprach sie mich ein wenig müde an, "Ich wäre wieder so weit."

Ich zog die CF-Karte aus dem Rechner, erhob mich und trat auf sie zu. Sie wandte sich ab und ging voraus ins Studio. Unsicher, kippelig auf den hohen Schuhen, die sie offensichtlich nicht gewohnt war. "Meister!" So nannte sie mich, seit ich sie an meiner Tür begrüßt habe. Anfangs dachte ich, sie wolle sich über mich lustig machen, aber ich musste schnell feststellen, dass ihr auch jeglicher Humor fremd war. Und wer war auf die Idee gekommen, sie sich selbst zu überlassen? Ich hatte meinem Auftraggeber angeboten, Maske und Kostüm von Profis machen zu lassen und die Menge Geld, die der Knabe bereit war, in dieses Shooting zu investieren hätte gereicht, um die Besten zu bekommen, aber man hat es mir verboten. Nein, sie sollte sich selbst schminken und einkleiden, immerhin wäre sie kein professionelles Model und die vielen Leute im Studio hätten sie verunsichern können. Selbst meine Assistentin durfte nicht dabei sein, auch der Auftraggeber wollte nicht zusehen. Wir waren allein. Was für eine Scheiße!

"Okay, Sarah. Bereit?" Da stand sie wieder in der surrealistischen Deko, plump wie ein Marsmensch, verstört wie ein Fisch an Land.

"Ja, was soll ich tun?"

Lehne dich an den Tisch, stell deine Beine ein wenig auseinander, drück deinen Oberkörper durch, genau so! Zeig dich! Zeig mir, dass du stolz bist auf deine Titten!"

"Schießen Sie mir eine erotische Serie von Sarah. Nicht zu viel Haut, keine offensive Sexualität, das würde sie überfordern!", hat man mir aufgetragen. Absolut richtig, dachte ich. Sarah hatte überhaupt kein sichtbares Selbstvertrauen und ihre Erotik, so sie vorhanden war, hat sie bis jetzt auch sehr gut versteckt. Ihr Verhalten wollte so gar nicht zu ihrem Äußeren passen.

"Öffne deine Lippen, nur einen Spalt breit!"

"Äh, ich kann das nicht..."

"Dann lass es. Dreh dich noch mehr zu mir, nicht ganz frontal, so ist es gut, jetzt sieh mich an! Mehr von unten, zeig mir ein bisschen mehr Ergebenheit!" Jedes Model auf der ganzen Welt hätte verstanden, was ich damit gemeint habe und seinen heftigsten Schlafzimmerblick aufgesetzt, nicht aber Sarah. Sie riss ihre Augen weit auf und starrte mir wie hypnotisiert in die Linse. Ich gab auf. Drückte den Auslöser noch ein paar Mal, nur um meinen Ärger wegzubekommen.

"Sarah, vergiss es! Tut mir leid, aber mir fällt nichts mehr ein. Mehr wird es nicht."

Wortlos ging sie zur Garderobe. Herr im Himmel, es war vorbei.

***

Ich hatte Sarah schon vergessen, als wenige Tage später während eines Katalog-Shootings das Telefon in meinem Studio läutete. Ich ging gerade die ersten Prints mit der Agentur durch und Romy, meine Assistentin, hob ab.

"Sehr schön, Frank, der Reflex hier gefällt mir sehr gut, aber bekommst du ihre Sonnenbrillen noch sauber?" Rosalie, die Tante von der Agentur mühte sich, mir so über die Schulter zu sehen, dass ich bei jeder Bewegung ihre Titten an meinem Oberarm spüren konnte.

"Nicht ganz, ich müsste sonst seitlicher gehen und würde ihren Mund verlieren. Aber wir machen das digital, okay?" Ich genoss den Druck ihres Oberkörpers und spielte ernsthaft mit dem Gedanken, sie einmal zu mir nach Hause einzuladen.

"Frank, für dich!" Romy war zurückgekommen und hielt mir den Hörer entgegen.

"Was ist? Ich habe keine Zeit!"

"Der Anrufer besteht darauf, dich persönlich zu sprechen. Angeblich ein Kunde, aber er sagt mir seinen Namen nicht." Romy hatte ihre Hand über das Mikro gelegt.

"Okay, gib her! Sorry, Rosalie, ich bin gleich wieder bei dir..."

"Ja?", meldete ich mich und ging raus aus dem Studio.

"Die Fotos sind Scheiße!", hörte ich eine tiefe Stimme sagen.

"Wie bitte? Welche Fotos? Wer zum Teufel ist da?" Ich war ins Freie getreten, lehnte mich an die Wand, klemmte mir das Telefon zwischen Wange und Schulter und suchte meine Zigaretten.

"Was wollen Sie von mir?"

"Sarah. Sie haben die Fotos von Sarah verschissen."

"ICH?", entfuhr es mir, "Ich habe die Fotos von Sarah verschissen?"

"Ganz genau! Und ich will, dass Sie es noch einmal versuchen."

Wer immer der Typ auf der anderen Seite der Leitung auch sein mochte, er hatte die Ruhe weg. Seine Stimme war sonor, ruhig, angenehm wie die eines Radiosprechers nach Mitternacht, der aus einem Buch vorlas.

"Hören Sie, ich habe überhaupt kein Interesse..."

"Nein, Sie hören jetzt zu.", unterbrach er mich knapp. "Die Bilder, die Sie mir geschickt haben, sind völlig wertlos für mich. Was man von Ihrem Honorar nicht gerade behaupten kann, oder?"

"Gut, es reicht!" Ich war fassungslos, spielte mit dem Feuerzeug in meiner Hand. "Von mir aus können Sie Ihr Geld zurück haben, ich weiß selbst, dass..."

"Vergessen Sie das Geld. Ich will es nicht zurück, ich will die Bilder, die ich bei Ihnen bestellt habe, sonst nichts." Die Bestimmtheit, mit der er das sagte, ließ mich einfrieren. Ich war fasziniert von der Stimme, die mir gerade Befehle zu geben schien. "Und ich bin sogar bereit, noch mehr Geld zu investieren."

"Hören Sie, es geht nicht um Geld, wie Sie schon selbst gesagt haben, es geht um Sarah!" Ich hatte mich wieder gefasst. "Sie ist kein Model und wird auch nie eines sein. Verstehen Sie, es gibt Menschen, die sind einfach nicht gut vor der Kamera. Nicht photogen, das werden Sie doch schon einmal gehört haben!"

"Tun Sie sich selbst einen Gefallen und halten Sie mich nicht für naiv!" Wieder dieser Befehlston, ich sog an meiner Kippe. "Ich weiß, dass Sarah nicht gut war und glauben Sie mir, ich habe ihr das auch eindringlich klar gemacht. Allerdings hatte ich mir von Ihnen wesentlich mehr erhofft. Ich bin sehr angetan von Ihrer Fotografie, ich habe nicht umsonst Sie ausgesucht, um mir diese Serie machen zu lassen. Ich dachte, Sie könnten ihr vermitteln, worum es geht und eine Stimmung erzeugen, die Sarah die Möglichkeit geboten hätte, mehr aus sich heraus zu gehen. Das haben Sie ganz offensichtlich nicht geschafft und ich gebe Ihnen die Möglichkeit, es noch einmal zu probieren. Sie sollten wissen, dass ich nicht immer so entgegenkommend bin. Ich bin es gewöhnt, dass man mir liefert, was ich bestellt habe." Schweigen.

Ich war zu verwirrt, um schlagfertig zu sein, überlegte kurz, ob ich einfach auflegen sollte. Aber irgendwie hatte ich etwas Bedrohliches aus seinem letzten Satz herausgehört, unterschwellig nur, aber eindringlich genug. Langsam kamen mir meine Worte aus dem Mund.

"Wer zur Hölle sind Sie und was erwarten Sie von mir? Sie schicken mir ein wohl hübsches, aber völlig untalentiertes Mädchen hierher, zwingen mich, sie ohne meine Mitarbeiter zu fotografieren und erwarten sich was genau? Das läuft nicht so, das funktioniert nie, okay? Was immer ich auch getan hätte, Sarah wäre dadurch nicht in Stimmung gekommen, wie Sie es genannt haben. Sie kann es einfach nicht! War das deutlich? Und ich lasse mich auch nicht bedrohen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich werde Sarah nie wieder fotografieren, kein Interesse!"

"Sie werden Sarah fotografieren. Aber nicht die Sarah, an die Sie sich erinnern. Sie werden sie nicht wieder erkennen. Ich werde sie lehren, was sie zu tun hat. Ich werde ihr beibringen, das zu tun, was Sie von ihr wollen. Und Sie werden zufrieden sein, das garantiere ich. So läuft das. Wann?"

Ich konnte es kaum glauben. Was für ein Schwachsinn! Was für eine Frechheit! "Sie sagen mir jetzt sofort, wer Sie sind", zischte ich in den Apparat, "oder diese Unterhaltung ist beendet."

"Meine Identität tut nichts zur Sache, aber wenn Sie so wollen, bin ich Sarahs Gönner. Ich sorge für sie, nicht ganz selbstlos. Und ich bin Ihr äußerst unzufriedener Auftraggeber. Deshalb sage ich es Ihnen ein letztes Mal so... freundlich. Machen Sie mir die Bilder, die ich haben wollte und ich bin bereit, Ihr Honorar noch einmal zu verdoppeln. Im Voraus, wie letztes Mal."

Da stand ich nun, auf dem Gehsteig vor meinem Studio, mit einem Verrückten am Telefon, dessen Stimme mich zwang, ihm zuzuhören und dessen Angebot zu gut war, um es auszuschlagen. Lange Zeit schwiegen wir beide. Dann, als ich mir ausgemalt hatte, was ich mit den zusätzlichen Einnahmen alles anstellen konnte, brach mein Widerstand und gegen jede Vernunft sagte ich nur: "Samstag, 14.00 Uhr bei mir im Studio. Kommt Sarah allein?"

"Ja."

"Sie soll das Geld mitbringen. Kaufen Sie ihr ordentliche Klamotten, die Achtziger sind Geschichte."

Ich legte auf, atmete tief durch, nahm hastig die letzten Züge meiner Zigarette und ging zurück ins Studio.

"Alles klar?", fragte Romy mich. "Wer war das?"

"Ein Verrückter!", antwortete ich zu knapp.

"Wie?"

"Vergiss es, Romy, geht dich nichts an, wer das war!"

"Hey, sorry, ich wollte dir nicht zu nahe treten, du wirkst nur ein bisschen..."

"Schon gut", unterbrach ich sie, "lasst uns weitermachen. Rosalie? Seid ihr so weit mit dem Model?"

***

Nach dem Shooting kam Romy zu mir. Ich ließ sie gar nicht zu Wort kommen.

"Sorry, Romy, ich wollte vorhin nicht unfreundlich sein. Ich erzähl es dir."

Ich kannte Romy schon lange. Sie hatte als Produktionsassistentin bei einer kleinen Agentur begonnen, eines Tages stand sie dann auf einem meiner Sets und war mir sofort sympathisch. Sie machte ihren Job hervorragend, war stets hilfsbereit und nicht aus ihrer Ruhe zu bekommen. Einen großen Anteil an dem Reiz, der von ihr ausging, hatte ihr fast unendliches Stilbewusstsein. Sie war gerade einmal 28 Jahre alt, eine Grafikstudentin ohne Abschluss und doch selbstbewusst auf eine Art und Weise, die ich anfangs ihrer Ungebundenheit zuschrieb. Aber je länger ich sie kannte, desto mehr wurde mir klar, mit was für einer außergewöhnlichen Person die Welt es da zu tun hatte. Immer perfekt gekleidet, aufreizend und doch alltagstauglich, nie zu viel geschminkt und doch immer so, dass man sie ohne weiteres vor eine Kamera hätte stellen können. Immer freundlich und zuvorkommend, ohne schmeichlerisch sein zu wollen, immer am Punkt mit ihrer Meinung und jederzeit bereit, zu lernen.

Irgendwann später war es ihr sogar gelungen, die hierarchisch weitaus höher gestellten und für gewöhnlich sehr um ihre Ausstrahlung und Erotik bemühten Agenturmädels einfach an die Wand zu spielen. Es war nach einem Shooting für einen Global Player der Unterwäscheindustrie auf den Seychellen. Ich saß in meinem Hotelzimmer, auf dem kleinen Tischchen neben meinem Bett zwei Linien und in der Hand mein silbernes Röhrchen, als es plötzlich klopfte.

"Moment!", rief ich, zog mir den Staub durch die Nase und leckte den Tisch kurz sauber, stand auf und wackelte zur Tür. Tür auf, in Zeitlupe, gerade teilte mir mein Hirn mit, dass ich Gott wäre, und da stand sie, die Produktionsassistentin, Romy.

"Wie kann ich dir helfen, süßes Kind?" Ich wuchs immer noch, die Chemie in meinem Hirn gab mir zu verstehen, dass Gott nicht reicht. Breitbeinig stand ich da im Türrahmen, vor mir diese nicht allzu große Frau, von der ich allzu lange nur geträumt hatte, wie mir schlagartig bewusst wurde.

"Gar nicht. Ich bin nur hier, um..., um mich zu bedanken."

"Bedanken? Wofür?"

"Muss ich hier am Gang stehen bleiben oder darf ich kurz reinkommen?"

"Gern!" Alles ging rasend schnell für mich, mein Puls, meine Atmung, meine Gedanken waren auf Hochgeschwindigkeit. Ich machte Platz, mich an der Tür festhaltend, Romy ging an mir vorbei, ich merkte einen sehr angenehmen Duft an ihr, frühlingshaft. Hatte sie mich gerade berührt? Spielte die Droge mit mir? Was war das für ein Blick gerade eben, oder war da nichts außer meiner Fantasie?

"Terrasse?" Sie sah über ihre Schulter zu mir zurück. Ihre fast auf eine Silhouette reduzierte Gestalt im Gegenlicht der Fensterfront ließ Kurven erkennen. Außer einem eher knappen Bikini und einem durchsichtigen Wickelrock war da nicht viel. Doch, Schuhe. Meine Augen tasteten sie fieberhaft ab, blieben hier und da kurz hängen, Bilder brannten sich wie Schnappschüsse in mein Gedächtnis. Hohe Schuhe, rot gefärbte Haare, Stringtanga, geiler Arsch, handliche, feste Brüste, gefangen in einem zu kleinen Bikinioberteil.

"Terrasse.", sagte ich bestimmt. "Drink?"

"Gern. Und vielleicht ein wenig von dem Zeug, dass da noch an deinem Nasenloch klebt?"

Shit! Zeus stürzte aus seinem Thron, ich hatte vergessen, mich im Spiegel zu kontrollieren. Abgang Romy durch die Terrassentür, mein Herz raste wie eine Dampfmaschine, außer Kontrolle geraten. Aber Koks lässt mich schnell vergessen und als ich mit einem Tablett mit Gläsern drauf ins Freie trete, lassen mich Hitze und Chemie schnell wieder zu einem Schwanz auf Beinen anschwellen. Umso mehr, als Romy sich auf eine der Liegen drapiert hatte, die Beine links und rechts des Möbels ausgestreckt und damit weit geöffnet. Der Schlitz ihres Wickelrocks war weit offen und ihr kleiner Bikinistring verbarg nicht die Tatsache, dass sie nichts von Schambehaarung hielt.

Ich stellte das Tablett ab, reichte ihr ein Glas, setze mich ans untere Ende ihrer Liege, nicht zwischen ihre Beine, aber nahe genug, um sie wie zufällig berühren zu können.

"Cheers!" Gläser klirrten, Augen trafen sich, ich sah sie trinken, der Cocktail verschwand in ihrer Kehle, ich schwitzte bei dem Anblick.

"Du wolltest dich bedanken. Wofür?"

"Ganz generell. Es macht jedes Mal Spaß, dir bei der Arbeit zuzusehen. Du bist mit Abstand der sympathischste Fotograph, den ich kenne. Und als junge Produktions-Assistentin ich habe unheimlich viel von dir gelernt."

Mein Ego schraubte sich spiralförmig nach oben, in unbekannte Höhen. Während sie langsam und mit Unterbrechungen weiter redete, setzte sie sich auf, Hohlkreuz, begann, an ihrem Oberteil herumzufummeln und griff sich sogar unter den Stoff-Fetzen, um ihre Brüste zurecht zu rücken und sie wieder ein wenig mehr zu bedecken. Ich verwandelte mich in kochenden Saft, konnte nur mehr in meine Hosentasche greifen, um das Briefchen und die Karte zu finden und berührte mich dabei an meiner Schwanzspitze, die sich schon deutlich nach oben gearbeitet hatte. Ich war soeben aus der Dusche gekommen, wollte mir nur eine Erfrischung verabreichen, um dann mit Models, Agentur und Auftraggeber Essen zu gehen, und jetzt saß ich da, vor mir die kleine Produktionsassistentin, halbnackt. Ich trug fast nie Unterwäsche, auch diesmal nicht und machte keinen Hehl daraus. Während ich das Pulver auf dem Tablett verteilte, konnte ich sehen, dass trotz meiner gebückten Haltung deutlich sichtbar mein Schwanz durch das dünne Leinen meiner Hose drückte. Ich lehnte mich sogar kurz zurück, um Romy zu verstehen zu geben, in welcher Verfassung ich mich befand. Hielt ihr das Röhrchen hin. Sie nahm es, berührte meine Hand dabei viel zu lange, wie mir vorkam, ein Zucken in meiner Schwanzwurzel, ein leichtes Ziehen. Romy veränderte ihre Position, kniete jetzt mit einem Bein auf der Liege, das andere am Boden stehend, beugte sich nach vor und tief hinunter auf das Tablett, zog langsam ihre Portion durch die Nase. Ich saß nahe genug an ihr dran, um durch die Beinahe-Berührungen erregt zu werden. Romy setzte zweimal ab um mir zu sagen: "Erstens also schulde ich dir etwas, weil das nicht alltäglich ist, und... zweitens dachte ich mir, ich kann dir dafür nicht viel geben. Aber... ich könnte deinen Schwanz blasen."

Sprach´s, fuhr mit einem Finger über das Tablett, schleckte die Pulver-Reste ab und sah mir dabei tief in die schreckgeweiteten Augen.

Ich brauchte ein paar Sekunden, um wieder zu mir zu kommen. Solche Szenen waren nicht gerade branchenunüblich, ich hatte mit sehr vielen Models, Produzentinnen und deren Angestellten Sex gehabt und sogar ein paar homosexuelle Erfahrungen gemacht, aber Romy brachte mich mit ihrer Offenheit gerade um den Verstand. Oder war das der sehr unterwürfige Ton in ihrer Stimme? Ihre dunklen Augen, die sie nicht von mir nahm? Der Finger, den sie immer noch in ihren halboffenen Mund steckte und ihre Zunge, die sie so weit nach vor schob, dass ihr Piercing deutlich sichtbar hervorlugte? Spielte mir die Droge einen Streich?

Ich sagte offensichtlich lange genug nichts, um Zustimmung zu signalisieren.

"Lehne dich doch bitte zurück, lass mich nur machen!", meinte Romy, drückte mir mit einer Hand leicht gegen die Brust und griff mit der anderen an meinen Hosenbund, um gleich darauf den ersten Knopf zu öffnen. Ich tat, wie mir geheißen, schloss die Augen und konzentrierte mich auf meinen Unterleib. Das Gefängnis meines Schwanzes öffnete sich Knopf für Knopf, sofort stand meine Latte weit von mir ab, ich nahm gerade noch den kühlenden Effekt wahr, bevor Romy mir beide Hände um den Schaft legte. Die Hitze ihrer Handflächen pumpte noch mehr Blut in meinen Schwanz, er pulsierte unter dem Druck ihrer Griffe und es wurde noch schlimmer, als sie plötzlich eine Hand in meine offene Hose schob und meine Eier sanft umschloss. Ich atmete tief ein, ein wenig zu plötzlich vielleicht, denn die Berührung wurde lockerer. Ich spürte Fingernägel auf meinen Eiern, ganz leicht nur, und doch fühlte es sich so an, als würden sie einen wilden Tanz in der sich verfestigenden Haut meines Hodensacks vollführen. Ich öffnete meine Augen, hob meinen Kopf ein wenig an und nahm wahr, dass Romy mich anstarrte, mit einem Blick, der mich das Fürchten lehrte. Ich beobachtete sie, wie sie ihren Mund langsam öffnete, ihre Zunge benetzend über ihre Lippen führte und dann an meiner Eichel ansetzte. Der Griff an meine Eier hatte sich wieder verfestigt, sie drückte jetzt leicht zu, wieder schwoll mein Schaft in ihrer Hand an.

"Oh, sieht so aus als würdest du es mir nicht leicht machen mit dem, was ich vorhabe.", sagte sie leise, ihr Mund nur Millimeter vor der Spitze meines Schwanzes. "Aber ich werde mich bemühen, versprochen!" Noch während sie sprach konnte ich deutlich erkennen, wie ein dünner Faden Speichel zwischen ihren Lippen auftauchte, sich rasch verdickte und dann meine Eichel berührte. Unglaublich! Dieses kleine Schweinchen, dachte ich, sofern man noch von Denken sprechen konnte.

Und dann, ganz plötzlich, tat sie es. Sie öffnete ihren Mund noch mehr, drückte ihren Kopf hinunter und ließ meine Eichel in diesem feuchten, glänzenden Mund verschwinden. Warme Feuchtigkeit, ihre Zunge, das Piercing, die leichte Vibration, die durch ein leises "Mmmh!" ihrerseits erzeugt wurde, ihre festen, prallen Lippen, all das ließ mich zurücksinken, leer werden. Ich brauchte kurz, um mich sammeln und ihr Tun genießen zu können. Fast reglos lag ich da, die Augen geschlossen. Nur meine Atmung wurde mit jedem Zug meiner Lungen heftiger und ich stöhnte leise. Romy verließ sich ganz auf ihre Zunge. Sie umspielte meine Eichel, die kleinen silbernen Knöpfe ihres Piercings trafen meine empfindlichsten Stellen wie Maschinengewehrsalven, mein Schwanz zuckte konvulsivisch und Romy war bemüht, dessen Rhythmus durch gezielten Druck ihrer Hände zu verstärken. Ich bemerkte, wie sich Nässe meinen Schaft nach unten schlängelte. War ich etwa schon gekommen? Meine Kraft reichte aus um meinen Kopf zu heben, mich mit den Ellbogen auf der Liege aufzustützen. Romy war gerade dabei, meine Eichel freizugeben, und was ich sah, ließ mir den Verstand einfrieren. Sie hatte ihre Augen geschlossen, ihren Mund weit geöffnet und zwischen ihren Lippen und meiner Eichel zogen sich lange, dicke Fäden Speichel. Mein ganzer Schwanz war nass wie ein Schwamm, ihre Hände, einfach alles war mit warmem, glänzendem Schleim überzogen. Da, sie öffnete ihre großen, dunklen Augen, starrte mich unvermittelt an, ein leichtes Lächeln ob meines Gesichtsausdruckes, und dann...

Dann schob sie sich meinen Schwanz einfach zur Gänze in ihr, sorry, Fickmaul! Ganz! Ganz einfach! Und einfach so. Sie schaute mir dabei tief in die Augen, nur als sie es schon fast geschafft hatte überkam sie ein kurzes Würgen und sie schloss ihre Augenlider für einen Moment, nur um mich dann wieder anzustarren. Sie sah mir meine Überraschung deutlich an, ihre Augen voller Triumph. 20 Zentimeter, fiel mir ein. So was in die Richtung hatte ich als Jugendlicher einmal gemessen. Oder waren es nur 18? Scheiß drauf, diese 20 Zentimeter steckten jetzt zur Gänze in Romys Kehle. Eben so plötzlich, wie sie sich meinen Schwanz rein geschoben hatte, zog sie sich jetzt wieder zurück, stoppte nach etwa der Hälfte, öffnete ihre Lippen und ein Schwall Speichel stürzte aus ihr heraus. Dann ging es wieder nach unten, diesmal ohne Würgen. Ich fiel zurück auf die Liege, vollkommen fassungslos schielte ich über meinen Bauch nach ihr. Mein Schwanz war nicht mehr Teil meines Körpers, sondern Teil ihres Gesichtes geworden. Ein Stöhnen entkam mir, sie quittierte es mit einem tiefen Laut aus ihrer Kehle, den ich so deutlich spürte wie ein in Schwingung versetzter Resonanzkörper. Sterne vor meinen Augen, das Kokain drückte mir die Kehle zu, ich schnappte nach Luft. Romy hatte schon gewonnen und wusste das auch. Ich hob meinen Kopf weit genug, um mir dieses optische Feuerwerk aus nächster Nähe ansehen zu können. Romy fand schnell ihren Rhythmus und arbeitete sich meinen Schwanz rauf und runter, langsam und genießerisch, ließ mich spüren, dass sie meine Schwanzwurzel mit ihren Lippen berührte. Sie schmatzte dabei hörbar, gurrte kehlige Laute auf mein sehr empfängliches Instrument. Nach einer halben Ewigkeit schlug sie die bisher geschlossenen Augen plötzlich auf, sah, dass ich sie anstarrte als wäre sie nicht von Planet Erde, zog sich ein wenig zurück und öffnete ihren Mund, mit gut der Hälfte meines Schwanzes darin und wieder geschah es. Speichel troff aus ihrem Maul, verteilte sich klebrig und zäh rund um meine Schwanzwurzel. Es sah so absolut genial aus, dass ich das Bild meiner kokainschwangeren Fantasie zuschrieb. Das Sonnenlicht brachte die dicken Speichelfäden zwischen mir und ihr zum Glänzen, sie wusste bestimmt auch das und grinste mich an.

"Hey, Romy!" Ich hatte zumindest einen Teil meiner Worte wieder gefunden, obwohl ich nicht recht wusste, wie mir geschah. Das Programm, das ich zu sehen bekam, reduzierte mich auf einen primitiven Egozentriker. "Shit, was machst du Verrückte da?"

Statt einer Antwort bekam ich die nächste Länge, Romys Kopf ging wieder nach unten, ihren Blick nahm sie keine Sekunde von mir. Cäsars Einzug nach Rom, Armstrongs erster Schritt auf dem Mond, triumphaler als Romy es gerade tat hatten auch sie nicht gewinnen können. Mit oder ohne Fickpulver, es war bald so weit. Ich spürte das Brennen und Ziehen eines sich ankündigenden Orgasmus in meinem Schaft. Offenbar merkte Romy etwas, denn sie wurde schneller. Ich ließ mich wieder nach hinten fallen, warf meinen Kopf weit nach hinten, spürte wieder den Druck in der Kehle, ein trockenes Brennen in meinen verätzten Schleimhäuten. Das schmatzende Geräusch in ihrem ausgefüllten Mund wurde lauter, jedes Mal, wenn sie am Ende meines Schwanzes angekommen war, hielt sie inne, öffnete ihren Mund, so weit es eben noch ging und ließ Kaskaden von Speichel auf meinen Unterbauch rinnen. Es sah so aus, als würde sie etwas tun, was man getrost als das richtungs- symmetrische Gegenteil von "Trinken" bezeichnen konnte, wenn man zu so klaren Gedanken fähig wäre in der Situation, in der ich mich befand. Romy übertrieb hin und wieder, musste würgen und verschluckte sich mehrmals. Ich befand mich in einem Taumel, merkte nicht einmal bewusst, dass ich ihr links und rechts hinter den Ohren an den Kopf griff und sie zu steuern begann. Sie starrte mich immer noch an, schloss ihre Augen nur kurz, wann immer ich sie ganz über mein Geschlecht gestülpt hatte. Ihr Würgen ging in ein Röcheln über, ich zog sie hart nach unten und ließ sie nicht mehr los. Eigentlich wäre das der Moment gewesen, an dem sie sich hätte wehren sollen, aber Romy ließ es geschehen. Der nächste Triumph. Zehntelsekunden bevor ich kam spürte ich noch, wie sie ihre Zunge an der Unterseite meines Schwanzes aus ihrem Mund schob, ihr Piercing meine Eier berührte. Dann nichts mehr, ein supermassives schwarzes Loch am Ende seiner gefräßigen Existenz zerstrahlte in meinem Hirn, explodierte als kosmisches Feuerwerk, mein über die Tage aufgestautes Sperma brach regelrecht aus mir heraus. Ich hielt mich zurück, um nicht loszuschreien und die gesamte Hotelanlage auf mich aufmerksam zu machen, aber wahrscheinlich gelang mir das nur schlecht. Im Krampf hielt ich Romy fest, ihr Maul völlig ausgefüllt und pumpte sie voll als ging es darum, eingetretenes Wasser aus einem sinkenden Boot zurück ins Meer zu bekommen. Romy stöhnte laut, lauter fast als ich, riss ihre Augen weit auf und wirkte bestürzt über die Menge an Flüssigkeit, die sie da abbekam. Ich merkte, wie sie plötzlich hektisch wurde und mit aller Gewalt versuchte, meinem Griff zu entkommen. Scheiß Drogen, ich ließ sie lange leiden, bevor mir klar wurde, worum es ihr ging und meinen Griff lockerte. Ihr Kopf schnellte von mir weg, sie atmete hörbar ein und verschluckte sich natürlich sofort. Husten, Würgen, ich konvulsivisch zuckend, Speichel und Sperma überall, speziell um Romys Mund herum. Ich brauchte lange, um wieder zu mir zu kommen. Mir wurde bewusst, was sich da gerade abgespielt hatte und was ich Romy angetan hatte. Sie atmete immer noch schwer und unregelmäßig, ich setzte mich auf und alles, was mir einfiel war: "Oh mein Gott!"

Romy sah mich an, ihr Mund nach wie vor offen, ihre Augen gerötet von den Tränen, die sie verlor während sie gewürgt hatte. Mich überkam ein Schamgefühl.

"Romy, es tut... , es tut mir leid, ich war wie von Sinnen!"

"Es tut dir leid? Bist du irre? Ich habe dich ja quasi dazu aufgefordert, mein Gesicht zu vergewaltigen. Mann, du bist ganz schön groß, ich war nicht einmal sicher, ob es mir überhaupt gelingen würde, dich ganz in meinen Mund zu bekommen. Hey, schau nicht so, mir wäre es viel lieber wenn du mir sagen würdest, dass du die Show genossen hast!"

"Und wie! Warte, ich bringe dir was zum Saubermachen." Ich war erleichtert zu hören, dass ich nichts kaputt gemacht hatte mit meinem egoistischen Verhalten, sprang auf, stolperte fast über meine Hose, zog sie hoch und lief ins Bad, um Klopapier zu holen. Als ich zurück auf die Terrasse kam, stand Romy schon da, leckte sich die Lippen sauber. Ich hielt ihr das Klopapier Knäuel hin, aber sie machte eine abwehrende Bewegung.

"Du wirst ja schon bemerkt haben, dass ich auf schleimige Flüssigkeiten stehe, ich schlucke lieber."

"Romy, schönes Kind, du machst mich wahnsinnig."

"Gerne wieder, aber jetzt sollte ich mich für unser Abendessen frisch machen, was meinst du?"

Sie küsste mich flüchtig auf die Lippen, ein salziger Geschmack war noch deutlich wahrnehmbar. Dann drückte sie mich auf die Seite und ging wortlos. Ich stand da ein wenig unbeholfen auf der Terrasse herum, hörte die Tür zuschlagen.

Beim Abendessen dann kein Wort, keine Geste, noch nicht einmal ihre Mimik geriet auch nur einen Augenblick außer Kontrolle. Tags darauf kam sie nach der Arbeit wieder zu mir, wir fickten, tranken, koksten und hatten richtig viel Spaß.

So kam es, dass sie wenige Monate danach ihren Job bei der Agentur aufgab und meine Assistentin wurde. Wir wurden kein Pärchen im herkömmlichen Sinn, hatten ab und zu Sex miteinander und entwickelten uns zu einem wunderbaren Team. Wir waren Vertraute im Geiste, schon seit Jahren.

Und jetzt stand ich also vor ihr und musste ihr erklären, dass ich mich gerade verkauft hatte wie eine billige Nutte. Naja, billig stimmte nicht ganz.

"Also, ich habe letztes Wochenende etwas getan, was ich nicht hätte tun sollen. Vor zwei Wochen ungefähr hat mich jemand angerufen, ein Kunstsammler, oder zumindest jemand, der sich als solcher ausgab. Er wollte Drucke von mir kaufen und ich verwies ihn an unsere Galeristin, wollte das Gespräch beenden. Doch dann machte er mir sehr unvermittelt ein Angebot."

"Was für eins?"

Ich fischte die Zigarettenschachtel von meinem Schreibtisch, bot Romy auch eine an und gab uns beiden Feuer. Wir setzten uns.

"Er bat mich, Bilder extra für ihn zu schießen, eine Auftragsarbeit also. Und nannte eine Summe Geldes, die hoch genug war, um dafür Gesetze zu brechen. Also nahm ich an, ohne zu wissen, was mich erwarten würde."

"Aha? Man kann dich mit Geld noch reizen? Wie sehr? Was musstest du dafür tun?"

"Ich musste Sarah fotografieren..."

"Wer zur Hölle ist Sarah?"

"Wenn ich das wüsste! Ich weiß eigentlich gar nichts. Der Typ hat sich bis heute nicht vorgestellt, hat mir nicht gesagt, wofür er die Bilder haben möchte und nur angedeutet, in welcher Beziehung er zu Sarah steht. Er sagte lediglich, er wäre ihr Gönner, was immer das auch bedeuten mag."

"Wer ist Sarah?"

"Sarah ist das entsetzlichste Model, das ich jemals vor meinen Linsen hatte. Untalentiert, unerotisch, ein Selbstwert- freies, stummes, beinahe uninteressiertes, auf jeden Fall aber uninteressantes Mädchen, wenngleich sehr hübsch und gut gebaut. Aber ich hätte genauso gut meine Badewannen-Ente fotografieren können. Sie versprüht den Sex einer aufblasbaren Puppe."

"Okay, du hast sie also fotografiert. Und? Wo sind die Bilder? Ist was draus geworden?"

"Ich habe die Bilder nicht mehr. Mein Auftraggeber hat Sarah einen Vertrag mitgegeben, in dem klipp und klar vermerkt war, dass sämtliche Originale einschließlich aller Arbeitskopien sofort nach Ende des Shootings auf DVD gebrannt werden und direkt an den Auftraggeber gehen sollten. Aber das Shooting war so Scheiße, dass ich ohnehin keine Lust hatte, die Bilder zu behalten oder nachzubearbeiten. Ich habe vertragsgemäß alles gelöscht."

Romy saß mir gegenüber, hatte sich nach vor gelehnt und ihren Kopf auf die Arme gestützt.

"Und hast du dein Geld bekommen?"

"Ja, hab ich. Sarah kam mit einem Kuvert hier an, die ganze Summe in bar..."

"Na, dann ist die Welt doch heil und in Ordnung. Was hältst du davon, wenn du mich zum Essen einlädst, ich habe richtigen Hunger bekommen."

"Gern. Aber du hast leider nicht ganz recht, die Welt ist gar nicht in Ordnung."

"Wie?"

"Der Anruf vorhin, das war er wieder. Mein Auftraggeber. Besser, mein unzufriedener Auftraggeber."

"Will er sein Geld zurück? Gut, dann lade ich dich zum Essen ein, du bezahlst die Getränke..." Romy drückte ihre Zigarette aus, erhob sich. "Erzähl es mir am Weg."

"Gern!"

Wir machten das Studio klar, verstauten alles, Lichter aus, rein ins Auto. Romy fuhr und sie fuhr wie immer zu schnell.

"Also?"

"Also: der Typ findet die Fotos wohl genauso Scheiße wie ich selbst. Nur schiebt er das nicht Sarah, sondern mir in die Schuhe."

"Was?"

"Was, genau! Er meinte, es sei meine Schuld, dass Sarah nicht in Stimmung gekommen sei. Er hätte diesbezüglich auf meine Professionalität vertraut..."

"So ein Unsinn!", unterbrach sie mich, "Ich hoffe, du hast einfach aufgelegt!"

"Hab ich nicht. Halt mich für verrückt, aber ich kann es nicht ändern. Der Typ hat mich mit seiner Stimme und mit einer offenbar unverrückbaren Überzeugung geradezu hypnotisiert."

"Er hat dich hypnotisiert?"

"Ja!" Wir waren angekommen, Romy parkte schwungvoll ein.

Das Restaurant war eines unserer Stammlokale, Thorin, der Besitzer, begrüßte uns wie immer grinsend, wies uns rasch einen Tisch am Förderband zu.

Wir grüßten zurück, setzten uns und schon wenige Augenblicke später kam Thorins Frau mit Bier für uns beide.

"Cheers, das kann ich jetzt gut brauchen." Ich hob mein Glas und prostete Romy zu. "Ein Joint wäre auch nicht verkehrt..."

"Lass uns anschließend zu mir fahren, ich hab da was, das du noch nicht kennst. Auch hypnotisch, auf gewisse Weise."

Romy hatte ein paar Freunde von der Sorte, wie man sie besser nie persönlich kennen lernt. Aber sie war dafür stets versorgt mit beinahe allem, was der Gesetzgeber verboten hat. Allerdings war ich schon am Ende meiner Drogenkarriere angelangt. Ich hatte mich von meinem schlimmsten Feind verabschiedet. Kokain war nie gut gewesen, hatte nie eingehalten was mir versprochen wurde. Alles, was mir geblieben war, waren Romys Versuche, mein Hirn mit ihren riesigen Tüten bunt zu halten und ab und an hatte ich dagegen nichts einzuwenden. Romy selbst blieb sich und ihrem Konsum treu, wie sie es ausdrückte. Und hatte in mir einen viel zu erfahrenen "Retter in der Not" an ihrer Seite, bereit, sie durch Nüchternheit aus einem schlechten Trip wieder herauszuholen.

Ich erzählte Romy also den Rest der Geschichte, sie schüttelte immer wieder den Kopf und schob sich eine Portion nach der anderen in ihren trotzdem sinnlichen Mund.

"Okay,", meinte sie am Ende meines Vortrages, "du hast dich also dazu breitschlagen lassen, es nochmals zu versuchen. Besser noch, du hast Befehle angenommen von jemandem, den du nicht kennst und der dir gedroht hat? Ich sollte meinen Respekt vor dir verlieren angesichts solcher Neuigkeiten."

"Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Drohung war. Aber das war auch gar nicht mehr die Frage, meine Süße. Hab ich schon erwähnt, dass die Gage bereits vor der Verdoppelung des Angebotes 10000.- Euro ausgemacht hat? Bar auf die Kralle?"

"Waaas?" Romys Mund stand weit offen, Reis fiel zurück auf die kleine Schale in ihrer Hand.

***

Ich mochte Romys Wohnung. Es handelte sich um eine sehr gelungene Mischung aus postmoderner Ordnung und der urgewaltigen Gemütlichkeit einer Bauernstube asiatischer Provenienz. Wir lagen um einen etwa 30 Zentimeter hohen Tisch herum auf riesigen Polstern, Decken und Teppichen unterschiedlichster Farben, Formen und Herkunft in der Ecke einer durch die nur von Kerzenschein durchbrochenen Dunkelheit riesig wirkenden Halle. Romy drehte gerade den nächsten Joint und übertrieb dabei wie immer in so gut wie jeder Hinsicht. Mischung und Dimensionierung waren bestenfalls für eine mittlere Elefantenherde anberaumt, und zwar für den festen Vorsatz, sie zu töten.

"Du hast gemeint, Sarah wäre hübsch, richtig?"

"Mhm!", machte ich und griff nach dem mir dargereichten Ofen, "Unter ihrem grässlichen Make-Up und gut versteckt durch die noch grässlicheren Klamotten steckte da ein hübsches Mädchen mit einer Wahnsinns-Figur. Die Schminke hat sie sicherlich älter wirken lassen, aber ich schätze sie auf Mitte Dreißig. Sie scheint viel Sport zu betreiben, ihrer Figur nach zu schließen. Etwa 1,70 groß, die ganze Länge fast nur Beine. Und richtig fette Titten, Minimum 80D..."

"80D klingt nach Silikon."

"Ganz bestimmt. Die Dinger haben sich nicht mal bewegt, als sie sich nach vorn gebeugt hat. Passt irgendwie absolut nicht zu ihr. Warum lässt sich eine Frau die Brust vergrößern, die offenbar beschlossen hat, ihre natürliche Erotik völlig zu verstecken?"

"Keine Ahnung.", meinte Romy. "Aber vielleicht hast du sie eingeschüchtert. Hast du den Perversen raushängen lassen während des Shootings? Vergiss nicht, sie ist kein Profimodel, für sie sind Kraftmeiereien wie das, was du so manchmal von dir gibst wahrscheinlich nichts, was sie im Alltag zu hören bekommt."

"Hey, was meinst du damit? Bin ich etwa ein Perverser für..."

"Pssssh!" Mit einem Finger an ihren Lippen unterbrach sie mich. "Du solltest dich manchmal selbst hören, vor allem mit Grace, deinem Lieblings-Model. Ich stehe da oft hinter dir im Studio und möchte den Agenturleuten am liebsten die Ohren zuhalten, verstehst du? Ich glaube manchmal, die Leute buchen dich nicht wegen sondern trotz deines Umgangs mit den Mädchen."

"Wirklich?" Ich spielte den Ungläubigen.

"Ich hab es dir nie erzählt, aber Tabea, die Blonde, die wir vor zwei Monaten fotografiert haben..."

"Ich kann mich noch gut an sie erinnern..."

"Du dauergeiles Schwein! Ich weiß, dass du dich noch erinnern kannst... Also Tabea kam in einer Rauchpause zu mir und fragte mich ernsthaft, ob du immer so ein Wichser wärst und hatte den Verdacht, du würdest mich als deine Assistentin sicher regelmäßig vergewaltigen..."

"Wahrscheinlich sollte ich das auch."

"Siehst du? Du hast so viel Schmutz in deinem Hirn, du hättest eigentlich in die Pornobranche einsteigen sollen anstatt harmlose Unterwäschemodels mit deinen Perversionen zu erschrecken."

"Bestimmt! Ich wäre heute der König der Pornografie, darauf kannst du wetten. Was ist, willst du mit mir schwitzende, dampfende, fickende, leckende, ekstatische Leiber ablichten, kleine Romy? Ich würde dich auch hin und wieder vergewaltigen, okay?"

"Ich gebe es auf mit dir."

Eine Geste veranlasste mich dazu, ihr den Joint zurück zu geben. Romy lag seitlich neben mir, ihr Gesicht dicht vor meinem. Wir hatten nach unserer Ankunft hier bei ihr geduscht, sie lieh mir einen ihrer Gästekimonos. Relikte aus ihrer wilden Studentenzeit, wie sie mir immer versicherte. Das Ding war eine göttliche Mischung aus Seide und Flanell, schmiegte sich perfekt an meinen trainierten Körper, zusammengehalten nur durch ein dünnes schwarzes Band mit in Gold gehaltenen japanischen Schriftzeichen. In meiner ebenfalls seitlichen Position musste ich darauf achten, nicht ständig alles zu zeigen. Jetzt war das besonders schwierig, da erstens das Gras langsam über meine Wirbelsäule und mein Genick direkt in mein Hirn gelangte und Romy zweitens wieder einmal alles getan hatte, um mich wach zu halten. Mein Schwanz war in eine Dauererektion verfallen und spaltete die Vorderseite des Kimono wie ein Samuraischwert. Blöder Vergleich, dachte ich bei mir. Aber da lag sie vor mir ausgestreckt, die oberste, die Erste der besten Assistentinnen auf dieser Erde, und trug einen ziemlichen Hauch von Nichts. Sie hatte nach der Dusche nochmals Make-Up aufgetragen, ihren Körper mit Feuchtigkeitscreme verwöhnt und ihre Haare zu einem Zopf zusammengebunden. Romy hatte eine Vorliebe für Nylon. Und Schuhe. Und Latex. Und überhaupt alles, was eng, knapp und offenherzig war. Selbst im Sommer trug sie unter ihren manchmal bedrohlich kurzen Röcken Strumpfhosen oder Strümpfe, wenn sie in Hosen auftauchte waren die meist auch sehr eng und Romy ließ es sich nicht nehmen, darunter halterlose Strümpfe zu tragen, deren Bünde ihre Schenkel auf eine unübersehbare Art und Weise einzwängte, so dass auch noch der dümmste Priester ahnen konnte was sich da eben nicht verbarg. Sie schlief sogar in Strumpfhosen, zumindest fast immer dann, wenn ich bei ihr war. Mir kam sie mit diesem Fetisch sehr entgegen, ich liebte Nylon genauso wie sie. Beine in Nylons ließen mich zum Tier werden, das Gefühl, dass dieses Material bei Berührungen hervorrief, ließ alles Blut aus meinem Kopf nach unten laufen. Und gerade eben bemerkte ich, dass Berührungen dazu gar nicht mehr nötig waren. Sie lag einfach da, umhüllt von einem beinahe durchsichtigen, langen Umhang aus Chiffon. Dabei achtete sie ständig darauf, dass ihre wohlgeformten, langgestreckten Beine stets bis zu den Knöcheln verdeckt blieben. Der Umhang hatte unterhalb ihrer Brust ein paar kleine Knöpfe, von denen nur einer geschlossen war. Darunter trug sie ein Top, das den Namen nicht verdiente und ihre Titten gegen den Umhang drücken ließ. Und einen, naja, Slip. Es handelte sich dabei um nicht mehr als ein winzig kleines Stückchen Stoff, gerade groß genug, um ihre äußeren Schamlippen mit großer Not zusammenhalten zu können. Und selbstverständlich trug sie passende High Heels, ihre Hausschuhe, wie sie meinte. Hausschuhe? Mit Riemchen um die Fesseln? Mir gefiel es...

"Vielleicht solltest du beim nächsten Shooting mit Sarah dabei sein, auch gegen den Willen des großen Unbekannten?" Sie hielt mir den Ofen wieder hin. Ich nahm ihn, Romy hielt mich am Handgelenk fest und zog mich an sich. Ihre Lippen formte sie zu einem Kussmund, ich näherte mich, spitzte ebenfalls die Lippen und sog einen feinen Strahl des mit Drogen versetzten Dunstes, den sie mir entgegen blies, tief in meine Lungen. Ich liebte diese Mund-zu-Mund-Beatmung.

"Nein, das lasse ich wohl lieber bleiben, mein Bester. Sarah gehört dir ganz alleine. Ich komme nicht klar mit Weibern, die nicht aus sich heraus können, sie machen mich rasend. Außerdem habe ich samstags schon was vor..."

"So? Was denn?"

"Geht dich nichts an, was ich in meiner Freizeit tue. Doch, jetzt schon. Ich habe doch schon frei für heute, oder?"

"Das Shooting ist vorbei, Süße!"

"Denkst du. Und wie wäre es, wenn du mich noch schnell schießt? Zuerst meine gut durchblutete Möse und dann meinen viel zu engen Arsch? Hm?"

Sie kam noch näher, drückte ihre Brüste an mich und starrte mich mit der Frechheit eines Tagediebes an. Ich ließ meine Augen noch einmal musternd über ihren Körper wandern, drückte den Ofen aus und begann sogleich damit, mich um Romys Freizeitprogramm zu kümmern.


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