Gregor Burghardt hatte privat und beruflich
Glück und Erfolg. Er hatte eine gut bezahlte Führungsfunktion im
Managementbereich und hatte trotzdem noch Zeit für Familie und Hobby.
Auf seine familiäre Situation war Gregor Burghardt stolz. Seit acht
Jahren war er verheiratet und inzwischen dreifacher Vater: ein Sohn und
zwei Töchter. Die Beziehung zu seiner Frau Ilona war sehr gut und sehr
entspannt. Das war nicht immer so gewesen. Als er sie vor knapp zehn
Jahren kennenlernte, war er fasziniert von ihrer Schönheit, ihrer
Ausstrahlung, ihrer Eleganz, die gepaart war mit einem klugen Kopf, viel
Humor und einem sehr starken Willen. Und mit diesem starken Willen hatte
er die Folgejahre zu kämpfen. Ihre Beziehung war bestimmt nicht einfach
gewesen, jeder hatte seine eigenen Vorstellungen, war seine Freiheiten
gewohnt und sie mussten sich mühevoll ein gemeinsames Lebensbild
erarbeiten. In dieser Zeit flogen häufig die Fetzen und so manches
Geschirr, und die Beziehung stand mehr als einmal auf der Kippe. Aber
letztlich war ihre Anziehung so groß gewesen, dass sie alle Widrigkeiten
überwanden und inzwischen gut harmonierten.
Das erforderte natürlich häufig und in vielen Bereichen Kompromisse,
manche vielen einen leicht, manche wiederum nicht. Die größte Belastung
für ihre Ehe war seit vielen Jahre unterschiedliche Bedürfnisse und
Vorstellungen im Bereich der Sexualität. Zu Gregor Burghardts Bedauern
entsprachen diese Differenzen ganz den Klischees: Für ihn gehörte seine
Ilona noch immer zu den attraktivsten Frauen, die er persönlich kannte.
Und er liebte sie wirklich. Wenn es nach ihm ginge, würden sie so
häufig, wie es der Alltag erlaubte miteinander schlafen. In den jungen
Jahren hätte dies gerne täglich bedeutet. Ilona Burghardts Interesse an
Sex hatte in der Ehe schnell nachgelassen, andere Dinge waren ihr
wichtiger und ihr hatte bald schon ein bisschen kuscheln gereicht. Die
Geburt ihrer Kinder mit all den verbundenen Veränderungen hatte das
ganze noch verstärkt.
Gregor Burghardt fühlte sich zurückgewiesen und wollte seine Lust
ausleben, Ilona Burghardt fühlte sich von ihrem Mann unter Druck gesetzt
und widersetzte sich dem vehement. Unendlich viele Diskussionen hatten
sie um das Thema geführt, immer wieder heftigst gestritten und
verhandelt, sogar einen Therapeuten aufgesucht. Letztendlich kamen sie
zu dem Schluss, dass sie die unterschiedlichen Bedürfnisse nicht
angleichen konnten sondern einen Weg finden mussten, sich damit zu
arrangieren.
Die Lösung, die sie für sich fanden und die sie nun schon über vier
Jahre praktizierten, war, dass Ilona und Gregor einmal im Monat
miteinander schliefen, dazu noch zu zwei besonderen Anlässen: einmal im
großen Familiensommerurlaub sowie rund um die Weihnachtsfeiertage. Nicht
dass Gregor mit dieser Lösung sehr glücklich gewesen wäre, aber sie war
besser, als das wochenlange Gezerre die Jahre zuvor, brachte Harmonie in
die Beziehung zurück und bot ihm immerhin eine Zuverlässigkeit auf
Zärtlichkeiten, die er zuvor nicht mehr hatte. Diese monatliche
"Treffen" liefen in den meisten Fällen liebevoll und harmonisch ab und
Ilona gab sich wirklich Mühe, im Ausgleich für die Ruhe an den anderen
Tagen, ihren Mann schöne Stunden zu bereiten. Aber die Leidenschaft der
ersten Monate ihrer Beziehung stellte sich zum Bedauern von Gregor nicht
ein. Und sehr experimentierfreudig war Monika ebenfalls nicht.
Ohne dass es je eindeutig abgesprochen und festgehalten war, hatte sich
für ihren Kuschelabend der letzte Freitag eines Monates eingespielt.
Sobald ein Monat sich zu Ende neigte, wurde Gregor schon vorfreudig.
Stress kam immer dann noch einmal auf, wenn Ilona aus unterschiedlichen
Gründen das Ganze dann verschob oder vordergründig vergaß. Dann tigerte
Gregor dass ganze Wochenende um seine Frau herum, wurde spätestens am
Sonntag morgen griesgrämig und sollte sich auch am Sonntag Abend seine
Frau nicht ihm nähern, brach sein Unmut aus und es kam zum Streit. Der
führte im Regelfall dazu, dass für zwei, drei Tage die Stimmung düster
war, dann Gregor sich möglichst liebevoll benahm, Ilona das ganze leid
tat und sie sich wenige Tage später in den Kissen wühlten.
Eine solche Dramaturgie schien sich an diesem Wochenende anzubahnen. Es
war der letzte Freitag im Oktober. Diesen feierlichen Tag im Blick hatte
sich Gregor Burghardt schon die ganze Woche bemüht, sich den Nachmittag
Termin-frei zu halten und alles Wichtige frühzeitig abgearbeitet zu
haben. So traf er deutlich früher als unter der Woche zu Hause ein, um
mit dem Abendessen zu helfen, die Kinder ins Bett zu bringen und sicher
zu stellen, dass der Abend für seine Frau entspannend begann. Als
endlich alle Kinder schliefen, stieg Gregor in den Keller, ergriff einen
guten Rotwein, holte aus der Küche zwei Gläser und gesellte sich zu
seiner Frau in das Wohnzimmer.
"Für mich bitte nicht", sagte Ilona mit einem Blick auf die Flasche in
seiner Hand. Gregor stutzte innerlich, bemühte sich aber sehr, nach
außen hin ganz locker zu wirken. Er wollte keinen Stein ins Rollen
bringen, den er später nicht mehr aufhalten konnte.
"Ich bin noch ganz geschafft", fuhr Ilona fort. Oh je, dass klang ganz
nach der Einleitung eines Problemgespräches! Gregor sah seine Abendpläne
davon schwimmen. Aber er war vorsichtig, sehr häufig hatten sie
diskutiert, dass es Ilona sehr wichtig war, dass er Interesse an ihren
Sorgen und Nöten zeigte. Vielleicht musste sie sich nur kurz auslassen,
um dann umso positiver auf ihn zu reagieren.
"Was war denn?", fragte er daher nach und setzte Gläser und Flasche auf
den Tisch ab. "Gisela war heute Morgen bei mir. Ihr geht es wirklich
schlecht". Gisela war eine von Ilonas engsten Freundinnen, noch aus
ihren Jugendjahren. Und die Information, dass es ihr schlecht ging,
überraschte Gregor nicht. Gisela hatte eigentlich immer Probleme und
schaffte sich immer neue Schwierigkeiten in ihrem Leben.
"Wieso, was steht bei ihr an?", fragte Gregor nach, als er sich neben
seine Frau auf die Couch setzte. "Marius hat sie vor einigen Wochen
verlassen, jetzt sitzt sie wieder alleine da mit allen Sorgen."
Marius hatte Gregor nur einmal gesehen, dies war nicht ungewöhnlich, da
Männer sich nie lange in Giselas Leben hielten. Sie hatte eine Schwäche
für schwierige Männer, die nicht Ruhe und Stabilität in ihr Leben
brachten, sondern einen Sack voll Probleme mit sich herumtrugen und bei
Gisela Unterstützung und einen Neuaufbruch suchten. Solche Typen waren
zunächst schwer einzufangen, dass übte auf Gisela eine große Faszination
aus, dann sprang ihr Hilfstrieb an, sie wollte den Mann zu einem
glücklicheren Leben führen und damit sogleich das Glück in ihrem Leben
fest verankern. Dass alles scheiterte dann regelmäßig, weil sich der
neue Freund dann doch als unsozial, unbelehrbar, unzuverlässig, Alkohol-
oder drogensüchtig, finanziell am Ende, mit Spielschulden oder in
illegale Geschäfte verwickelt, herausstellte.
Manchmal bekamen Gregor und Ilona einen Partner Giselas und die
Entwicklung von den rosa Wolken bis hin zum dramatischen Finale intensiv
mit, manchmal hörte Gregor nur einen neuen Namen. In den ersten Jahren
hatte er mehrfach mit seiner Frau die Diskussion geführt, dass Gisela
einfach erwachsen werden musste und ihren Männertyp ändern sollte. Sie
brauchte in seinen Augen einen zuverlässigen, netten Mann, der ihr eine
Stütze war und ausreichend Kraft hatte, ihre chaotischen Tendenzen
abzufangen. Theoretisch stimmte dem ja sogar Gisela zu. Aber solche
Männer, inklusive Gregor, fand sie aber langweilig und nicht anziehend.
Lieber wollte sie sich immer wieder ins Chaos stürzen und dann
wochenlang jammern. Seine gut gemeinten Ratschläge hatten dann zunehmend
Ilona auf die Palme gebracht, er solle mal ihre Freundin in Ruhe lassen
und es ginge hier nicht um ein technisches Problem, das man trocken
analysieren konnte, sondern um Gefühle. Seitdem schwieg Gregor an dieser
Stelle lieber, auch wenn er sich sicher war, dass sich Gisela das Leben
unnötig schwer machte.
Mit einem ihrer vielen Liebschaften hatte sie dann vor 7 Jahren ein Kind
bekommen, ein Mädchen, genauso alt wie ihre älteste Tochter. Den Vater
hielt es nicht lange bei seiner Familie, er war Musiker gewesen, faselte
etwas von seiner Kreativität, die unter Babygeschrei litt und dass er
eine neue Muse suchen musste. Seitdem war er im Ganzen dreimal für
einige Stunden aufgetaucht, mehr hatte seine Tochter und Gisela nicht
von ihm gesehen. Gar nicht gesehen hatten sie etwas von seinem Geld und
so musste sich Gisela ohne diese Unterstützung durchschlagen. Mit Kind
wurde ihr Chaos nicht gerade kleiner.
So hörte sich Gregor an, wie Ilona ihm das Ende der Beziehung mit Marius
schilderte, der sich als wahres Charakterschwein herausgestellt hatte,
nicht nur Gisela und ihre Tochter zum Schluss häufig angeschrien hatte,
sondern auch noch am Tage seines Verschwindens Giselas EC-Karte
mitgenommen und ihr Bankkonto leer geräumt hatte. "Und was ist mit der
Polizei?", hakte Gregor nach. "Dass ist Gisela zu viel. Sie will einfach
nichts mehr mit ihm zu tun haben. Und ihr ist es wohl peinlich, dass sie
fast nichts sagen kann über seine Herkunft, seine alte Adresse und sein
ganzes Leben." Gregor schüttelte den Kopf. Dieser Mann nahm noch einen
Ehrenplatz in Giselas langer Galerie ein.
Er sah, dass sich seine Frau wirklich Sorgen um ihre Freundin machte,
nahm sie in den Arm und atmete innerlich tief durch. Dies war keine
Ausgangsstimmung für einen kuscheligen Abend. Er setzte darauf, dass
seine Frau das Ganze am Wochenende mit ihm nachholen würde und ließ sich
noch mehr von Gisela erzählen.
...
Auch am nächsten Morgen fiel der Name Gisela schon am Frühstückstisch.
Da hatte Gregor Burghardt eine Idee, wie er seiner Frau einen Gefallen
tun, zudem seinen guten Willen zeigen und eine gute Grundlage für einen
netten Abend bilden konnte. Er schlug vor, ohne Ilona mit den Kindern
zum Einkaufen und dann am Nachmittag zum Drachensteigen auf einen nahe
gelegenen Berg zu fahren. Und sie konnte im Gegenzug ihrer Freundin
einen Besuch abstatten und ihr zur Seite stehen. Ilona lächelte ihn an,
setzte sich auf seinen Schoss und gab ihm einen langen Kuss. Dann rief
sie freudig Gisela an.
Der Tag war schön aber auch anstrengend gewesen. Drei Kinder im
Einkaufscenter zu bändigen, erforderte den ganzen Mann. Und der
Nachmittag an der frischen Luft hatte sie auch alle geschafft. Gregor
war guten Mutes, seine Kinder früh ins Bett bringen zu können. Ilona war
spät heimgekommen und war ziemlich schweigsam. Solange die Kinder
rumsprangen, hatte er keine Möglichkeit, nachzufragen, was sie
beschäftigte. Aber als sie knapp zwei Stunden später auf der Couch
saßen, blickte er Ilona an. "Und?"
"Ach, nicht gut. Gisela ist echt verzweifelt. Auf der einen Seite wirft
sie sich vor, dass sie so einem Mann wie Marius vertraut hat und
zweifelt an ihrer Menschenkenntnis." Gregor schwieg an dieser Stelle
beharrlich. "Sie ist traurig und fragt sich, ob sie je die große Liebe
erleben wird. Und auf der anderen Seite fressen sie die finanziellen
Sorgen auf. Mit dem Geld, dass sie vom Staat bekommt, das, was ihr ihre
Eltern zustecken können und dem bisschen, was mit ihrem Nagelstudio
zusammen kommt, kommt sie einfach nicht über die Runden. Und jetzt hat
Marius ihre letzten Reserven gestohlen."
Das war auch eine häufige Diskussion gewesen, Giselas finanzielle
Situation. Wie oft hatte Gregor gefragt, ob man nicht den Vater ihrer
Tochter auf Unterhalt verklagen konnte. Oder diverse Jobvorschläge
gemacht. Vom Putzen über Videothek über Heimarbeit. Viele Jobs fielen
objektiv weg, da Gisela niemand hatte, der auf ihre Tochter nach der
Schule aufpasste. Auf andere Jobs hatte sie keine Lust. Gregor hatte
eingesehen, dass hier nicht sein Rat gefragt war, sondern er nur hin und
wieder zustimmen sollte, dass das ganze eine schlimme, nicht lösbare
Situation war.
So ließ er sich nun beschreiben, welche monatlichen Ausgaben Gisela
hatte, und wie gering demgegenüber ihre Einnahmen lagen. Nach einer
Stunde hatte er das Gefühl, diese Situation nun ausreichend beleuchtet
zu haben. Er hatte immer noch die Hoffnung im Kopf, seine Frau für den
monatlichen kuscheligen Abend zu gewinnen und versuchte nun, eine
goldene Brücke zu bauen. Er nahm Ilona in den Arm, küsste sie auf Stirn
und Mund und meinte, dass sie da nur froh sein konnten, dass sie sich
hatten und ihre Sorgen deutlich kleiner waren. Ilona stimmte dem zu.
Aber als Gregor sie zärtlich auf den Mund küssen wollte, entwand sie
sich ihm und stand auf. "Nicht jetzt, Gregor. Das ganze schlägt mir auf
die Stimmung."
"Wann dann?", rutschte es Gregor heraus und er biss sich unmittelbar auf
die Zunge. Jetzt war es draußen. Ilona funkelte ihn böse an. "Typisch,
ich mache mir hier echt Sorgen um Gisela, und Du denkst nur daran, mich
ins Bett zu zerren. Das kannst Du Dir in die Haare schmieren,
unsensibler Klotz!!" Mit diesen Worten rauschte sie aus dem Zimmer und
schlug die Tür zu.
Na klasse, Gregor. Super. Nichts war es mit kuscheln. Wieso musste er
zurückstecken, wenn andere Leute Mist in ihrem Leben bauen? Und hatte er
nicht gestern und heute sehr viel Verständnis gezeigt? Wer zeigte nun
Verständnis für ihn? Er ärgerte sich sehr, nicht seinen Mund gehalten
und länger abgewartet zu haben. Ach, Frauen, rutscht mir doch alle den
Buckel runter, dachte er wütend und stapfte in den Keller. Da würde er
nun zwei, drei Stunden an seinem neuesten Modellflieger basteln, dass
sollte ihn auf andere Gedanken bringen.
. . .
Die Stimmung am Frühstückstisch war neutral. Ilona sagte nichts
weiteres, ging aber ihren Mann offensichtlich aus dem Weg. Bitte, wenn
Du hier die Stimmung vermiesen willst, das kannst Du haben, dachte
Gregor, packte sich seine Söhne und zwei Flieger ins Auto und machte
sich auf dem Weg zum Flugplatz. Er musste keine Zeit mit seiner Frau
verbringen!
Als die Kinder im Bett lagen, dachte Gregor kurz darüber nach, direkt
und ohne Kommentierung im Keller zu verschwinden. Aber er wollte sich
nicht die letzte Chance auf eine Versöhnung noch am Wochenende nehmen
und schaute nach seiner Frau. "Hallo", sagte Ilona. Sie klopfte neben
sich auf die Couch. "Ich möchte mit Dir reden." Gregor nahm Platz. "Über
Gisela." Er rollte innerlich die Augen. So sehr er Gisela mochte, jetzt
sollte es einmal um ihn und Ilona gehen. Seine Frau sah im seine
Reaktion wohl an. "Es ist wichtig", betonte sie. "Sie ist wirklich
finanziell am Ende. Sie kann nachts nicht mehr schlafen vor Sorgen. So
kann es nicht weitergehen." "Willst Du mit mir nach einer Lösung suchen?
Und wirklich meinen Rat?", fragte Gregor skeptisch.
"Ja. Aber Du sollst eher zuhören. Gisela muss einfach ihr monatliches
Einkommen erhöhen, aber kann die meisten Jobs wegen Tanja nicht
annehmen. Und zurzeit ist es eh besonders schwer."
"Du weißt, ich habe schon immer gesagt, wenn es nötig ist, können wir
gerne Gisela mal finanziell unter die Arme greifen", bot Gregor an,
ahnte aber die immer wiederholte Antwort.
"Das will sie aber nicht. Zum einen wäre es keine Lösung, da sie
monatlich etwas benötigt. Und sie will von Freunden kein Geld annehmen
ohne Gegenleistung. Diesen Stolz mag sie sich bewahren, gerade mir
gegenüber." Gregor schüttelte leicht den Kopf. Als wenn Gisela sich in
ihrer Situation allzu viel Stolz leisten konnte.
"Giselas Gedanken rotieren seit Tagen um dieses Problem, Sie hat die
verrücktesten Ideen durchdacht, geschaut wo sie noch sparen kann, Jobs
nach ihrem Aufwand und dem Resultat beleuchtet. Als ich gestern bei ihr
war, hat sie mir ganze Stapel von Notizen gezeigt. Und lange
herumgedruckst. Sie hat sich auf eine Idee fixiert, die mir gar nicht
gefällt."
Gregor hörte aufmerksam zu. Es kam selten vor, dass seine Frau Gisela
widersprach.
Ilona schaute ihn ernst an. "Sie überlegt ernsthaft, sich zu
prostituieren." Gregor war sprachlos. "Wie dass denn?"
"Nun, sie sagte, sie sucht einen Job, den sie daheim durchführen kann,
zu unterschiedlichen Zeiten, je nachdem wann Tanja fort ist oder
schläft, und der ihr in wenigen Stunden möglichst viel Geld erbringt.
Und ihr finales Statement war immer wieder, ich habe keine andere Wahl."
"Aber, woher sollen die, die Männer kommen?", fragte Gregor erstaunt.
"Zeitungsannonce, Internet. Da hat sie sich schon kundig gemacht. Es
gäbe einen ganzen Markt für Hobbyhuren, Hausfrauen, die sich nebenbei
Geld verdienten. Sie hatte sogar eine ‚Preisliste’ aus dem Netz
ausgedruckt." Gregor kam aus dem Staunen nicht heraus. "Aber Tanja?"
"Ja, dass habe ich sie auch gefragt. Gisela meinte, sie würde halt nur
Männern ins Haus holen, wenn Tanja in der Schule ist, Oder ganz spät
abends." Gregor setzte zu einem Protest an. "Aber das ist immer noch
immens gefährlich! Wer weiß, was das für Männer sind, an wen sie da
gerät! Und die kennen ja dann ihr Haus!"
Ilona legte ihm beruhigend die Hand aufs Knie. Es amüsierte sie, dass
sich ihr Mann so aufregte und um ihre Freundin sorgte. "Das habe ich ihr
auch immer wieder gesagt, aber sie ist schon ganz fixiert auf diese
Idee."
"Und ...", fragte Gregor zögerlich nach. "Das andere, kann sich Gisela
denn vorstellen, für Geld mit wildfremden Männern ..." Ilona zog die
Augenbrauen hoch. Sie hatte das Gefühl, jetzt über ein schwieriges Thema
zu sprechen. "Sie sagt, sie sei sexuell ja ganz locker. Aber ich denke,
sie redet sich die Situation schön und denkt dabei an nette Männer, die
sie kennt. Wenn dann so ein dicklicher, schwitziger Typ zu ihr ins Bett
steigen würde, würde sie das wohl ganz anders sehen." Gregor schüttelte
es. Die bildhafte Vorstellung, ein fettiger Typ würde seine schmierigen
Hände aufs Gisela nackten Beine schieben ... Fürchterlich.
"Ja und wie hat nun Gisela auf Deine Einwürfe reagiert", hakte Gregor
interessiert nach. "Erst ganz unwirsch, weil ihr so wichtig war, eine
reelle Perspektive aus ihrem Schlamassel zu haben. Dann haben wir uns
dem ganzen ganz sachlich genähert."
"Ganz sachlich?", stöhnte Gregor auf. "Ja, wie es wäre, wenn sie
tatsächlich diese Idee angehen würde", führte Ilona auf. "Zum Beispiel
ob sie Kunden finden würde. Was meinst Du?"
"Das hängt doch ganz von der Anzeige ab." "Nein, ich meine optisch. Wenn
Gisela zum Beispiel an so einer Straße stehen würde. Würde sie Männer
anziehen."
"Natürlich", antwortete Gregor. "Du weißt selber, dass Gisela eine
hübsche Frau ist. Mit einer besonderen Note." Das empfand Gregor
wirklich so. Schon als er das erste Mal Gisela mit seiner neuen Freundin
Ilona getroffen hatte, gefiel sie ihm. Sie hatte sehr lange,
dunkelblonde Haare, häufig zu einem Zopf geflochten. Das betonte dann
sehr ihr schönes Gesicht, leuchtende Augen, ein verschmitztes Lächeln,
markante Wangenknochen. Das auffälligste war aber natürlich ihre
Körpergröße, sie war nur knapp 1,50 m groß. Aus der Ferne hätte man sie
eher für ein Mädchen als eine Frau gehalten, aus der Nähe widersprach
dem sowohl das Gesicht als auch ihre sehr weibliche Figur: eine
deutliche Oberweite und ein knackiger Hintern. In Kombination mit ihrer
"Kleinheit" wirkte das besonders aufreizend, dazu ihre kraftvolle Art
sprach viele Männer an. Gregor hatte es neben ihr genossen, als normal
großer Mann mit 1,75 m Körpergröße sich einmal groß vorzukommen und von
der Frau "angehimmelt zu werden".
"Du meinst also, Männer würden sie ansprechen?" "Ja, wenn sie sich dann
noch entsprechend schminkt und kleidet, sicher."
"Du auch?", fragte Ilona. "Wie nun, auf der Straße?", fragte Gregor
ungläubig. "Ob Du dich auch von ihr angezogen fühlen würdest?" "Wenn ich
auf der Suche nach einer Frau wäre, ja. Aber ich habe ja Dich", sprach
Gregor und küsste seine Frau.
Ilona lächelte kurz geschmeichelt und wurde dann aber wieder schnell
sachlich. "Solche Fragen haben wir diskutiert. Und haben uns in unseren
Ansichten angenähert." "Wie?", fragte Gregor verständnislos. "Gisela hat
sich nicht länger der Einsicht verschlossen, dass ihr Vorhaben sehr
gefährlich ist. Gesundheitlich, für ihr Leben und für Tanja. Weil sie
nie weiß, an wen sie geraten würde. Und ich habe mehr verstanden, wieso
diese Idee für Petra so praktisch gewesen wäre, und dass sie für sich
mehr gewonnen als aufgegeben hätte."
"Aber es gibt keine Lösung", warf Gregor gleichzeitig fragend und
feststellend ein. "Wir haben eine diskutiert", antwortete Ilona. "Wenn
Gisela die Männer vorher kennen würde, am besten recht gut kannte,
könnte sie jegliches Risiko meiden."
"Aber da bleibt doch noch Tanja. Und, so spießig wie es klingt, die
Nachbarn. Wenn da ständig Männer ein und aus gingen, das fällt doch auf.
Auch Tanja."
"Ja, ja. Es ist ja auch nicht praktikabel. Mit Männern. Etwas anderes
wäre es, wenn es ein Mann wäre. Sozusagen ihr Mäzen. Das ließe sich gut
steuern und fiel auch nicht besonders auf."
"Aber liebe Ilona, entschuldige wenn ich diesen alten Punkt wieder
aufgreife, aber wir beide wissen doch, dass Gisela sich bei ihrer
Männersuche nicht von solchen Kriterien wie ‚finanziell solide’ leiden
lässt und eher an arme Künstler als an wohlhabende Gönner gerät".
Zu seinem Erstaunen widersprach ihm seine Frau an dieser Stelle einmal
nicht. "Du hast ganz Recht. Bei diesem Szenario müsste Gisela einen Mann
finden, wie Du ihn ihr schon oft angeraten hast. Beruflich erfolgreich.
Solide. Verlässlich. Wie Du eben, mein Schatz", lächelte in Ilona an und
tätschelte sein Bein.
"Und der neben all diesen Eigenschaften noch so was wie eine Gespielin
sucht. Ihr habt Ideen", antwortete Gregor. "Wie will den Gisela so
jemanden suchen?"
"Nicht suchen", entgegnete Ilona. "Bemerken."
"Was heißt bemerken?", fragte Gregor.
"Na, bei einer Anzeige oder so was, wäre ja wieder die Frage, an wen sie
gerät. Kann man einen Menschen aufgrund einiger Zeilen, einem Bild und
einem Telefonat beurteilen? Viel besser wäre es doch, wenn Gisela
jemanden aus ihrem Bekanntenkreis ‚bemerken’ würde. Denn sie schon lange
kennt. Einschätzen und damit Vertrauen kann. Und der sowohl Geld als
auch Bedürfnisse hat."
Gregor schüttelte den Kopf. "Und solche Bekannte hat Gisela wie Sand am
Meer?" "Nicht wie Sand am Meer. Wir sind alle ihre Bekannten und Freunde
durchgegangen. Und am Ende blieb ein Name übrig."
Neugierig schaute Gregor seine Frau an. "Deiner", sagte Ilona.
"Meiner?", schrie Gregor fast auf und stieß beinah vor Schreck sein
Weinglas um. "Was heißt meiner?"
"Nun, wir haben nach einem Mann gesucht, der sich finanziell etwas
leisten kann. Der solide ist. Vertrauenswürdig. Dem wir auch zutrauen,
etwas für sich behalten zu können und der nicht vor seinen Freunden mit
Frauengeschichten prahlt. Der Idealerweise noch recht gut aussehen
könnte. Den Gisela sympathisch findet, so dass sie sich, na gewisse
Dinge vorstellen könnte. Und der sexuell nicht ausgelastet ist, so dass
er überhaupt Interesse an unserer Idee haben könnte. Durch das Raster
sind alle gefallen. Nur Du nicht."
"Aber ich bin mit Dir verheiratet!", protestierte Gregor. "Darüber bin
ich auch sehr glücklich und dass soll auch immer so bleiben", antwortete
Ilona. "Ich weiß aber auch, dass Du sexuell bei mir sehr zurücksteckst
und nicht auf Deine Kosten kommst. Ich schätze sehr, dass Du dieses
Opfer für uns aufbringst. Aber dass brachte uns auf unsere Idee."
"Welche Idee?", fragte Gregor irritiert.
"Was wäre, wenn Gisela einen Mann fände, der verheiratet ist, alle
Kriterien erfüllt und sie als Gespielin halten würde. Das wäre schwer zu
organisieren und sie müsste immer damit rechnen, dass alles auffliegen
würde. Es sei denn, seine Frau unterstützte das Ganze."
Gregor schaute seine Frau ungläubig an. Ilona fuhr fort: "Mich hat die
Idee auch erst erschrocken. Aber je länger ich darüber nachgedacht habe,
umso mehr positive Seiten habe ich entdeckt."
"Positive Seiten?", quietschte Gregor fast.
"Da suchen wir nach einem Mann, bei dem ich keine Angst hätte, wenn
Gisela sich mit ihm einlassen würde. Von dem ich auch glaube, dass er
Gisela dafür nicht verachten und entsprechend behandeln würde. Welchem
Mann vertraue ich mehr als meinem eigenen?" Gregor schwieg.
"Und es sollte ein Mann sein, der sehr gut verdient und ein paar Euro
locker hat. Wir haben wirklich ausreichend Geld.
Und ein Mann, der sich nach mehr Zärtlichkeit sehnt. Da habe ich schon
geschluckt. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass das von uns Druck
nehmen würde. Und ich nicht ständig ein schlechtes Gewissen haben
müsste, Dich in diesem Bereich im Stich zu lassen."
"Das ist ja alles gut und schön, aber was ist mit mir", protestierte
Gregor. "Macht sich überhaupt jemand Gedanken, wie ich so etwas
empfände?"
"Deshalb sitzen wir ja hier", sprach Ilona ganz ruhig. "Wie empfändest
Du ‚so etwas’?" Diese Frage überraschte Gregor. Er rang nach Worten.
"Ich suche nach keiner anderen Frau." "Das weiß ich doch, mein Schatz."
"Und ich, ich kenne doch Gisela ewig." "Eben", sagte Ilona. "Und sie ist
doch Deine Freundin!" "Genau." "Und was heißt hier schlechtes Gewissen.
Was für ein Gewissen sollte ich denn haben, wenn ich a) mit Gisela für
Geld, na schlafen würde und b) Du das weißt?"
Ilona schaute ihn fest in die Augen. "Kein schlechtes Gewissen. Gisela
will es so haben. Und ich gebe Dich für sie frei."
Gregor saß wie erschlagen da. Ilona schien es ganz ernst zu meinen.
Fragezeichen schwirrten durch seinen Kopf.
Ilona schaute ihn erst besorgt, dann liebevoll an. "Lass es Dir durch
den Kopf gehen, Gregor. Stell es Dir einmal in Ruhe vor." Sie ergriff
seine Hand. "Und jetzt komm." Mit diesen Worten zog sie ihn von der
Couch, die Treppe herauf und ins Schlafzimmer. Sie schliefen
miteinander. Zärtlich und liebevoll. Und Gregor war so erregt wie schon
lange nicht mehr. Er erwischte sich bei dem Gedanken, wie es wäre, wenn
er gerade mit Gisela im Bett läge. Er musste nachdenken.
Die Woche ging zu Ende. Gregor Burghardt hat einige stressige Tage
hinter sich. Im Büro war die Hölle los gewesen. Vorstandssitzung.
Bilanzerstellung. Schlechte Zahlen.
Bei alledem hatte er immer wieder über die Unterhaltung mit Ilona
nachdenken müssen. Sie hatten das Thema nicht mehr angesprochen, Ilona
war sehr liebevoll und gönnte ihm abends nach der Arbeit seine Ruhe.
Gregor hatte ein, zweimal überlegt, ob er Ilona auf Gisela und den
verrückten Vorschlag ansprechen sollte, es aber dann gelassen. Er hätte
nicht gewusst, was er sagen und auf mögliche Fragen antworten sollte.
Freitags Abend schien ihm das Gespräch schon wieder weit fort und nicht
real. Er freute sich auf einen gemütlichen Fernsehabend. Als er die
Kinder ins Bett gebracht hatte, ließ er sich im Wohnzimmer nieder und
studierte das Fernsehprogramm. Ilona trat herein, in der Hand eine
Rotweinflasche und zwei Gläser und setzte sich zu ihm. Überrascht
schaute Gregor auf. Rotwein, heute? Ihre letzte Kuschelstunde war doch
erst eine Woche her. Aber einen guten Wein hatte er sich nach dieser
Woche verdient. Er entkorkte die Flasche und schenkte sich und Ilona
ein. "Auf uns", sprach er und stieß mit ihr an. "Auf uns, Gregor",
antwortete Ilona. "Was wollen wir schauen?", fragte er und nahm noch
einen Schluck. "Ich wollte erst noch mit Dir reden", antwortete Ilona.
"Gisela kommt morgen Abend." Ein Schrecken durchzuckte Gregor und er
verschluckte sich. Prustend keuchte er nach Luft. "Na na na, Du brauchst
nicht zu erschrecken", meine Ilona aufmunternd.
"Was heißt, Gisela kommt morgen? Wieso?" "Sie kommt morgen Abend zu uns.
Und sie will hören, was wir von der Idee halten. Was Du von der Idee
hältst."
Gregor wurde es ungemütlich. "Das ist ein Scherz? Du willst mich auf den
Arm nehmen, Ilona." "Nein. Gisela brennt es unter den Nägeln. Und warum
das vor uns herschieben." "Aber ..., aber wenn ich gar nicht will?",
umschrieb Gregor seine Bedenken.
Ilona schaute ihn ruhig an. "Willst Du denn nicht?" Gregor wich
irritiert ihrem Blick aus. "Was erwartest Du denn von mir", fragte er
seine Frau. "Gregor, ich liebe Dich. Ich sehe hier zwei Probleme. Und
die Möglichkeit, beide mit einem Vorschlag zu lösen. Ich kann Dich nur
bitten, sag nicht vorschnell nein. So eine Möglichkeit wird nicht
wiederkommen."
Gregor schaute Ilona an. "Und wenn ich nun sagen würde, ja, ich kann mir
vorstellen, mit Gisela zu schlafen." "Dann zeigt mir dass, dass Du ein
Mann bist. Aber weil ich weiß, dass Du ein besonderer Mann bist, trau
ich Dir zu, gut mit so einen Arrangement umzugehen."
Gregor wunderte sich nur noch. "Was für ein Arrangement?", fragte er.
"Nun, man müsste ja regeln, wie wir uns das vorstellen. Finanziell. Wo,
wann, wie." "Und das wollt ihr mit mir morgen Abend besprechen?" "Ja.
Gisela und ich sind uns einig, das ganze können wir nur machen, wenn wir
mit offenen Karten spielen. Keine Heimlichkeiten. Und ich weiß Bescheid
und bin einbezogen."
Gregor hüstelte. "Und wer bezieht mich mit ein. Ihr scheint ja schon
alles vereinbart zu haben." "Nein", widersprach Monika ihm. "Wir haben
uns nur Gedanken über Möglichkeiten gemacht. Antworten wollen wir mit
Dir gemeinsam finden."
Gregor konnte sich immer noch nicht beruhigen. "Wie stellst Du Dir das
vor? Wir sitzen morgen gemeinsam am Tisch und regeln, wie ich mit Gisela
fremdgehe?" "So ähnlich. Nur gehst Du nicht fremd. Ich kenne Gisela sehr
gut. Und weiß ja Bescheid."
Gregor starrte vor sich hin. "Schatz", graulte Ilona ihm hinterm Ohr,
"ich denke, dass ist eine gute Idee. Dir gefällt doch Gisela. Du
gewinnst doch bei dem Ganzen viel." Gregor schaute seine Frau intensiv
in die Augen. "Ich will aber nicht Dich verlieren". "Wirst Du nicht,
Gregor. Keine Angst."
"Und? Beruhigt? Kann Gisela kommen? Oder soll ich sie auf nächste Woche
vertrösten?"
Gregor schaute Ilona wieder an. Er schüttelte erst den Kopf, wie um
einen klaren Gedanken fassen zu können. Dann nickte er leicht. "Na gut.
Aber ich habe noch zu nichts zugestimmt."
Den ganzen Tag über war Gregor Burghardt sehr nervös. Und es wurde mit
jeder Stunde schlimmer. Was erwartete ihn an diesem Abend?
Es war kurz nach acht, da klingelte es an der Tür. Ilona werkelte noch
in der Küche und rief ihrem Mann zu, doch bitte an die Tür zu gehen. Mit
leicht klopfenden Herzen öffnete Gregor. Vor ihm stand Gisela, hinter
ihr sah er gerade noch ein Taxi fortfahren. "Komm rein", sprach er.
"Hallo Gregor, schön Dich zu sehen", antwortete Gisela, reckte sich hoch
und gab ihm links und rechts ein Küsschen. Angesichts der im Raum
stehenden Situation war ihm das eher unangenehm. Er führte Gisela in den
Flur und nahm ihr den Mantel ab. Schnell sah er, dass sie sich für
diesen Abend herausgeputzt hatte. Sie trug ein schwarzes, eng
anliegendes Kleid, das ihre Kurven sehr betonte. Der Ausschnitt war eher
dezent, aber ein starker BH schien ihre Brüste gegen den Stoff zu
drängen. Ihre Haare hatte sie nach oben gesteckt. Ihre Lippen waren sehr
betont geschminkt. Zu sagen, dass sie toll aussah, war fast
untertrieben.
Schon kam Ilona um die Ecke, begrüßte Gisela herzlich und alle drei
fanden sich im Wohnzimmer ein. Gisela saß im Sessel und Ilona und Gregor
auf der Couch. Gregor brachte auf Aufforderung seiner Frau einen Wein
und Ilona hatte Schnittchen vorbereitet. Ilona war auch diejenige, die
das Gespräch ins Rollen brachte. "Toll siehst Du aus, Gisela." "Danke.
Ich hoffe, es gefällt auch Gregor." Der lief deutlich rot an und
stammelte: "Doch, äh ja, äh sehr. Äh ganz klasse." Da musste Ilona laut
lachen und die anderen stimmten ein.
Drei Stunden später schien alles besprochen. Gregor war aus dem Staunen
nicht mehr herausgekommen. Das alles schien so surreal. Gisela hatte
sich zunächst bedankt, dass sie beide ihr helfen wollten. Noch einmal
umrissen, wie schlecht es um ihre Finanzen stand und wie sehr sie das
belastete. Dabei fielen auch Tränen und Ilona hatte sie getröstet.
Mehrfach hatte Gisela betont, dass sie auf keinen Fall im Sinn hatte,
Ilona und Gregor zu belasten oder Schwierigkeiten in deren Beziehung zu
bringen. Nach ihren Worten baute sie auf dieses konstante Paar in ihrem
chaotischen Umfeld. Das schmeichelte Gregor, war er doch bisher immer
davon ausgegangen, dass Gisela ihn zwar akzeptierte, aber an sich Ilona
einen interessanteren Mann an die Seite gewünscht hätte.
Gregor war auf diesen Punkt ganz bewusst eingegangen und hatte
nachgefragt, wie man sich vorstellte zu sichern, dass das alles sich
nicht negativ auf ihre Beziehungen auswirkte. Alle drei einigten sich
darauf, möglichst ehrlich miteinander umzugehen und regelmäßig formal
abzustimmen, ob sie das Projekt weiterführen sollten. Ein Veto würde zu
einem sofortigen Stopp führen, ohne dass demjenigen, der ein Veto
einlegte, Vorwürfe gemacht werden würden.
Dann wurde es buchhalterisch technisch. Sie kalkulierten, welche
Geldsumme Gisela wirklich weiterhelfen würde. Für einen ersten Probelauf
von drei Monaten sprachen sie ab, dass Gregor Gisela 50% dieser Summe
pauschal überweisen würde, sowie einen Betrag für jedes Treffen, der
etwa einem drittel der übrigen 50% Prozent entsprach. Dies hieß, dass
Gisela mit drei Treffen in einem Monat auf die volle Summe kam, bei mehr
Treffen sogar ein Plus erzielte. Diese Regelung hatten sich die Frauen
ausgedacht, um ein flexibles Arrangement zu treffen und nicht eine feste
Anzahl von Treffen oder gar einen festen Tag festlegen zu müssen. Und,
wie Ilona dem fast schon eingeschüchterten Gregor versichert hatte, bot
dieses System Gisela einen Anreiz, Gregor glücklich zu machen und ihn zu
mehr Treffen zu verführen. Ilona erklärte sich bereit, Gregor die
nötigen Freizeiten zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug wünschte sie
sich, dass sie und Gregor nicht mehr nach der alten Regelung lebten,
sondern ganz offen ließen, ob sie miteinander schlafen wollten. Wieder
war Gregor rot angelaufen, da ihm deutlich geworden war, dass Gisela
ihre Absprache genau kannte.
Die Treffen sollten nach Möglichkeit bei Gisela stattfinden, wenn ihre
Tochter bereits schlief oder aus dem Hause war. Und alle drei waren sich
einig, dass niemand außerhalb ihres Kreises nur ein Wort über das
Arrangement erfahren durfte.
Ilona und Gisela hatten sich angeschaut, ihre Köpfe geneigt und dann
sich zugestimmt, dass nun alles besprochen sei. Auf die Frage, ob er
noch offene Punkte hatte, konnte Gregor nur ein Nein stammeln. Ja, er
hatte offen Punkte, hunderte, aber keine, die er hier formulieren und
mit zwei Frauen ausdiskutieren konnte. "Na, dann haben wir ja den Start
geschafft", rief Ilona aus und forderte Gisela und Gregor auf, mit ihr
anzustoßen. Gregor war immer noch unerklärlich, was seine Frau hier zu
feiern hatte, hatte sich aber der ganzen weiblichen Verschwörung
ergeben.
Kurze Zeit später musste Gisela aufbrechen, da ihre Nachbarin das Haus
hütete und ausgelöst werden musste. Sie war mit dem Taxi gekommen, da
ihr Auto defekt war und sie kein Geld für eine Reparatur gehabt hatte.
Gregor sollte sie heimfahren. Im Auto saßen Gregor und Gisela nun zum
ersten Mal alleine, seit dem diese verrückte Idee aufgeworfen war.
Gregor suchte nach einem guten Thema für einen Smalltalk, aber ihm fiel
nichts ein. So schwieg er.
"Ist das kalt", warf Gisela ein. "Machst Du bitte die Heizung auf ganz
warm. Danke. Wie läuft es auf der Arbeit?" Gregor erzählte knapp von der
letzten Woche, war sich aber nicht sicher, ob Gisela sich wirklich dafür
interessierte. Doch sie fragte nach und gab kluge Kommentare ab. So
erzählte er immer mehr Geschichten und Details und entspannte zunehmend.
Es war eine gute halbe Stunde Fahrt zu Giselas Ort und die letzten
Kilometer führten durch einen Wald. Die Strecke führte an einem alten
Jagdschlösschen vorbei. Gerade als sie sich dieser Passage näherten, bat
Gisela Gregor, kurz auf den Parkplatz zu fahren. Gregor bog in den
Parkplatz und machte den Motor aus. Im dunklen Wald konnte man keine
fünf Meter weit sehen. Fragend schaute er Gisela an.
"Wir sind gleich bei mir und dann können wir nicht mehr viel reden",
sagte sie. Hatten sie noch nicht alles besprochen, dachte Gregor
spontan. Gisela schaute ihn an und legte eine Hand auf seinen
Oberschenkel. "Ich weiß, Dir kommt das ganze sehr komisch vor, aber ich
hoffe sehr, dass Du Dich bald mit dem Arrangement wohl fühlst. Und mit
mir." Gregor nickte nur, er hätte nicht gewusst, was er sagen sollte.
"Ich will wirklich, dass ..., dass Du mit mir zufrieden sein wirst."
Gregor fiel auf, dass Giselas Hand leicht über seinen Oberschenkel
strich. Er blickte Gisela wieder fragend an. Sie rückte auf dem
Beifahrersitz heran, beugte sich vor und küsste ihn auf den Mund. Gregor
erstarrte. Gisela zog sich leicht zurück, schaute ihn an, schloss die
Augen und küsste ihn wieder. Nur diesmal lang und intensiv. Dann
öffneten sich leicht ihre Lippen und ihre Zungenspitze glitt über
Gregors Lippen. Schon drang ihre Zunge in seinen Mund, umspielte seine
Zunge, glitt an seinen Zähnen entlang. Gregor hatte ebenfalls die Augen
geschlossen und spürte, wie Gisela noch näher heranrückte und sich an
seinen Körper presste. Der Kuss dauerte Minuten. Dann löste sich Gisela
von ihm. Sie lächelte ihn an.
Ihr nächster Schritt traf Gregor unvorbereitet. Sie griff an seiner
Hüfte vorbei und entriegelte seine Rückenlehne. Unter seinem Gewicht
sank er schlagartig nach hinten. Dann griff sie zwischen seine Füße, zog
einen Hebel und schob den Sitz nach hinten. Nun war deutlich mehr
Spielraum zwischen Lenkrad und Gregor.
Der lag verdattert in der Halbschrägen. Vor seinen Augen schob sich
Gisela aus ihrem Mantel und schob sich über ihn. Da ruhte schon ihr
ganzer Körper auf ihn und erneut küsste sie ihn. Gregor spürte vor allem
deutlich, dass sie auch auf seinem Unterkörper lag. Sein Glied füllte
sich mit Blut und presste gegen seine Hose. Gregor erwachte langsam aus
seiner Passivität und umschloss mit seinen Armen Gisela, strich ihr über
Rücken und Haare. Nach einigen Minuten wurde er mutiger und ließ seine
Hände ihren Rücken herabgleiten, bis sie auf ihrem Hintern zu liegen
kamen. Wie häufig hatte er früher diesen Hintern gesehen und hätte ihn
gerne einmal getätschelt. Nun begann er, ihn vorsichtig zu kneteten.
Dies hatte den Effekt, dass Gisela ihn noch intensiver küsste, ihre
Hüften rotieren ließ und sich deutlich an seinem Glied rieb. Gregor
keuchte auf. Er drückte seine Hände fest auf ihren Po und zog Gisela eng
an sich. Da richtete sie sich auf und setzte sich schräg auf seinen
Schoss. Sie ergriff seine rechte Hand, legte sie sich auf die Hüfte und
führte sie langsam nach oben. Gregor konnte sein Glück kaum fassen. Da
umschlang seine Hand eine dieser aufregenden Brüste. Er streichelte die
Wölbung und drückte seine Finger gegen den sich abzeichnenden Nippel.
Nun war es Gisela, die leicht aufstöhnte. Gregor nahm auch seine zweite
Hand und streichelte nun beide Brüste. Er suchte nach einem Zugang in
ihr Kleid, aber es war so eng, das er gerade einige Finger in den
Ausschnitt schieben konnte. "Warte", flüsterte Gisela und schob hinter
ihren Nacken den Reißverschluss eine Länge nach unten. Nun hatte der
Kragen und Ausschnitt deutlich mehr Spiel und Gregor konnte eine Hand
hineinschieben. Ihre Brüste fühlten sich herrlich an. Groß und fest. Wie
gerne hätte er sie jetzt entblättert. Gisela schien seine Gedanken lesen
zu können, hauchte ihm "ein andermal" entgegen und glitt auf den
Beifahrersitz zurück.
Gregor wollte schon leicht protestieren, da beugte sich Gisela, die auf
dem Beifahrersitz kniete, über ihn und machte sich an seinem Gürtel zu
schaffen. Dann öffnete sie seine Hose und forderte ihn auf, seine Hüfte
anzuheben. Eher er pieps sagen konnte, hatte sie ihm die Hose und seine
Unterhose gleich mit bis auf die Unterschenkel herabgezogen. Sein
steifes Glied stand stramm von seinem Körper ab. "Da haben wir ja
unseren Freund", sprach Gisela und beugte sich vor. Der Anblick raubte
Gregor fast den Verstand. Seine rechte Hand glitt an ihrem Bein entlang
unter ihr Kleid, soweit der enge Stoff ihn ließ. Er streichelte ihr
Bein. Sie wiederum betrachte sein Glied ganz aus der Nähe. "Wir werden
die nächste Zeit viel Spaß miteinander haben", hauchte sie seinem besten
Stück entgegen. Dann schnellte ihre Zunge hervor und sie begann kleine
zirkuläre Bewegungen am Stamm entlang. Gregor war entzückt. Orale
Freuden gehörten zu den Dingen, die Ilona schon lange nicht mochte und
sich auch nicht erweichen ließ, es für ihn einmal zu tun. Er wusste
nicht, wann ihm das letzte Mal einer geblasen worden war. Aber er war
sich sicher, dass das nicht viel besser gewesen sein konnte als gerade.
Gisela war sehr gut. Sie ließ sich Zeit und nahm keine Hand zur Hilfe.
Immer näher kam sie seiner Eichel, zog sich aber immer wieder zurück.
Gregor wurde erregter und schob sich ihrem Mund entgegen, hoffte auf den
Moment, indem ihr Mund sein Penis umschließen würde. Aber so leicht
machte es ihm Gisela nicht. Erst umspielte sie die Eichel, ließ die
Zunge durch die Rille gleiten, flatterte gegen sein Glied. Dann endlich
stülpte sie ihren Mund über die Spitze. Gregor zischte auf. Das fühlte
sich so gut an. Auch hier war sie ganz langsam und vorsichtig, umspielte
weiterhin sein Glied und begann dann in einem exakten Rhythmus, mit
einer Auf- und ab -Bewegung ihres Kopfes sein Glied zu massieren. Gregor
wurde heiß. Seine rechte Hand knetete ihr Bein, seine linke Hand suchte
den Ausschnitt und ergriff eine Brust. Er schob einen Finger in den BH
und strich über ihre Brustwarze. Gisela stöhnte auf und schob sich
seinen Schwanz ganz tief in die Kehle. Gregor war erstaunt, dass sie
sein ganzes Glied aufnehmen konnte. Das hatte keine seiner Freundinnen
geschafft.
Dann spürte er, wie sich sein Orgasmus ankündigte. Er hatte nicht das
Gefühl, Gisela warnen zu müssen und gab sich ganz dem geilen Gefühl hin.
Er drückte seine Hand in ihren Busen, schob seinen Schwanz in ihren
Rachen und stieß einen lauten Schrei auf. Gisela zog sich nicht etwa
zurück sondern umschloss sein Glied umso fester und strich mehrfach mit
der Zunge um seine Eichel. Da zischte der Samen aus seinem Schwanz und
Gregor stöhnte mehrfach auf. Gisela saugte wie ein kleiner Staubsauger,
ergriff dann mit einer Hand seinen Stamm und wichste ihn, ohne je den
Schwanz aus ihren Lippen zu lassen. Gregor fühlte sich gleichzeitig ganz
schwach und bärenstark. Er bäumte sich noch zweimal auf, dann war er
leergepumpt. Gisela ließ sich weiterhin Zeit, leckte noch einige Minuten
seinen Schwanz, erst dann richtete sie sich leicht auf. Gregor schaute
sie dankbar an. "Brauchst Du ein Tempo", fragte er sie. "Normalerweise
schon. Aber nicht bei Dir. Für Dich schlucke ich. Alles." Sie schaute
Gregor tief in die Augen und öffnete ihren Mund. Er sah deutlich sein
Sperma in der Mundhöhle schwimmen. Dann schluckte sie mehrfach und
öffnete wieder ihren nun leeren Mund. Diese Szene war unbeschreiblich
aufregend, besser als in jedem Pornofilm, den Gregor in seiner Jugend
gesehen hatte.
Er zog sie zu sich heran, schlang seine Arme um sie und küsste sie auf
Stirn und Mund. "Vielen Dank. Das war Weltklasse." "Gerne geschehen. Es
sollte Dir ja einen kleinen Vorgeschmack geben, was Dich erwartet. Und
das Deine Investition sich lohnt!" Bei der Überlegung, was diese Worte
bedeuteten, wurde Gregor noch heißer. Seine Lippen suchten ihren Mund.
Gisela schien etwas zu zögern, aber als sie merkte, dass Gregor sich
nicht daran störte, dass sie gerade noch sein Ejakulat empfangen hatte,
tauschte sie intensive Zungenküsse mit ihm aus. Dann richtete sie sich
vorsichtig auf und schielte auf das Armaturenbrett. "Ich müsste schon
längst daheim sein, tut mir leid." "Nein, nein, klar, lass uns
weiterfahren", entgegnete Gregor, bemüht, kein Bedauern im Tonfall
erkennen zu geben. Gisela küsste ihn erneut und ließ sich auf den
Beifahrersitz gleiten. "Beim nächsten Mal haben wir mehr Zeit." Sie
schaute ihn an, drehte ihm leicht den Rücken zu und bat ihn, ihren
Reißverschluss wieder zu schließen. Er ließ sich nicht zweimal bitten,
küsste sie in den Nacken und hätte gerne noch einmal ihre Brüste
ergriffen und gestreichelt. Das traute er sich aber nicht, er war sich
einfach unsicher, was innerhalb und was außerhalb gewisser Grenzen lag.
Wenige Minuten später hatte er Gisela zu Hause abgesetzt. Nach einem
letzten Kuss war sie mit den Worten aus dem Auto gestiegen, er solle
sich melden, wenn er Zeit habe. Gregor Burghardt war auf der Rückfahrt.
Im Wald fuhr er ganz langsam an dem Parkplatz vorbei und bemühte sich,
Bilder und Erinnerung des gerade Geschehenen ganz fest einzuprägen. Fast
hätte er sich gekniffen, um sicher zu sein, dass er nicht gerade einen
verworrenen Traum durchlebte. Eines war sicher, dies war der
verrückteste Abend, den er seit Jahren erlebt hatte. "Beim nächsten Mal
haben wir mehr Zeit." Diese Worte von Gisela klangen ihm nach und er
wiederholte sie für sich. Nicht auszumalen, was da noch auf ihn zukommen
konnte!
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